Freitag, 14. November 2014, 10:00 - 18:00 iCal

Das antike Theater

Kult - Spiel - Dichtung

Marietta-Blau-Saal im Hauptgebäude der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien

Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium


Weitere Termine

Samstag, 15. November 2014, 09:30 - 18:00

Die vielfältig und unterschiedlich gelagerten Fragen und Interpretationen nach einer körperhaften respektive abstrahierend-dramatischen Darstellungsweise der attischen Tragödie sowie das Problem der spezifischen Darstellungs- und Kommunikationsfunktion ihrer Sprache ist in der altphilologischen und theaterwissenschaftlichen Forschung und in der Rezeption des Sujets der letzten einhundert Jahre nie abgeebbt und bis heute Gegenstand kontrovers geführter Diskussionen.

Ungeachtet dessen beherrschen heute ausschließlich literaturwissenschaftliche Arbeiten (insbesondere aus dem anglophonen Raum) diese Diskussion, es gibt ausgezeichnete Kommentare und spannende Interpretationen zu fast allen Bereichen des antiken Dramas, doch bis zum heutigen Tag kaum Studien zur Spiel- und Inszenierungsweise der attischen Tragödie, die das vorhandene antike Quellenmaterial – insbesondere die dramatischen Texte – unter strenger Berücksichtigung ihrer (theatralischen) Bedingtheit untersuchen.

Der Grund mag darin liegen, dass die einzelnen theoretischen Disziplinen (Gräzistik, Latinistik, Philosophie, Theaterwissenschaft etc.) oft wenig bis gar keine Erfahrung und Kenntnisse in den künstlerischen Bereichen wie Regie, Dramaturgie, Darstellungskunst und deren Denkstrukturen haben. Entsprechend ist bis zum heutigen Tag über fast alle zentralen Fragen zur (bühnen)technischen und künstlerischen Umsetzung antiker Dramen auf der Bühne ihrer Zeit keine Einigung erzielt worden. Analysiert man die Umsetzung antiker Dramen allein vom erfassbaren Text her, wird schnell deutlich, dass dies dem Theater nicht gerecht wird, das eine viel komplexere Erscheinung ist als reine Wort- und Sprachkunst und seine tiefere Bestimmung und echten Quellenwert erst durch den Prozess der (einmaligen) inszenatorischen Aufführung erhält.

Die Tagung hat das antike Theater, seine Spieltechnik und Aufführungspraxis sowie seinen Einfluss auf Theaterformen in anderen Epochen zum Gegenstand. Dabei sollten idealerweise nicht nur philologische und literaturwissenschaftliche, sondern auch künstlerische, produktions- und werkästhetische Methodiken und Denkstrukturen vorgestellt werden.

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Veranstalter

Institut für Klassische Philologie, Mittel- und Neulatein


Kontakt

Herbert Bannert - Raimund Merker
Institut für Klassische Philologie, Mittel- und Neulatein der Universität Wien
01427741911
herbert.bannert@univie.ac.at; raimund.merker@univie.ac.at