Mittwoch, 23. Januar 2019, 09:00 - 10:00 iCal
Grammatiken der Abhängigkeit
Überlegungen für ein kollaboratives Forschungsprojekt
(Institutskolloquium Wirtschafts- und Sozialgeschichte)
Seminarraum Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Hauptgebäude, Stiege 6, 2. Stock, Zwischengeschoß
Universitätsring 1, 1010 Wien
Vortrag
Unser wissenschaftliches Nachdenken und Sprechen über soziale Abhängigkeiten in vor-modernen und außer-europäischen Gesellschaften ist zutiefst geprägt vom dichotomischen Begriffsuniversum der westlichen Moderne. „Sklaverei“ als moralische Kampfmetapher für die extremste Form persönlicher Unfreiheit ist einem ideologisch übersteigerten Verständnis absoluter, persönlicher „Freiheit“ gegenübergestellt. Das geplante kollaborative Forschungsprojekt zielt darauf, das überkommene Analysevokabular durch eine Erfassung der historischen Semantiken sozialer Abhängigkeit zu ent-selbstverständlichen und mithilfe der Figur des „Mädchens für alles“ als transepochalem und transkulturellem Vergleichspunkt eine forschungspraktische Antwort auf ein epistemologisches Grundproblem zu suchen: die „Dezentrierung“ der modern-westlich verengten Interpretationsmatrix und die Erfassung sozialer Taxonomien der Abhängigkeit in ihrer historischen Breite.
Veranstalter
Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Kontakt
Therese Garstenauer
Universität Wien
Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
+43 1 4277 41363
therese.garstenauer@univie.ac.at
Erstellt am Dienstag, 08. Januar 2019, 11:42
Letzte Änderung am Mittwoch, 09. Januar 2019, 09:42