Donnerstag, 06. Juni 2013, 19:00 - 20:30 iCal

UN-Behindertenrechtskonvention und Lehrer/innen-Bildung NEU

Antworten der Bildungspolitik

Uni-Campus/Altes AKH, Hof 2, Hörsaalzentrum, Hörsaal C1,
Spitalgasse 2-4, 1090 Wien

Diskussion, Round Table


Seit der Ratifizierung im Jahre 2008 ist die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Österreich geltendes Recht und muss demzufolge bei neuen Gesetzesvorhaben berücksichtigt werden. Nach Artikel 24 (2) der UN-BRK sollen die Vertragsstaaten sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung Zugang zu den regulären Schulen ihrer Gemeinde haben und dort eine inklusive, qualitativ hochwertige Bildung erfahren. In Übereinstimmung mit dem Ziel der vollen Inklusion sind Unterstützungsmaßnahmen bereitzustellen, die ihre Lern- und Sozialentwicklung maximieren.

Die Umsetzung dieses Anspruchs erfordert aber Lehrkräfte, welche über die notwendige Expertise verfügen, um die Unterstützung auch in Regelschulen leisten zu können. Die anvisierte Neugestaltung der Lehrer/innen-Bildung noch in dieser Legislaturperiode stellt daher eine Chance dar, den Normen der UN-BRK in der Gesetzgebung zu entsprechen. Sie birgt aber gleichzeitig die Gefahr, ein günstiges Zeitfenster für die Schulreform leichtfertig zu verspielen.

Im Nationalen Aktionsplan Behinderung 2012-2020 (Maßnahme Nr. 130, S. 55) hat sich die Bundesregierung dazu bekannt, Inklusive Pädagogik bei der Neugestaltung der Lehrer/innen-Bildung auch für die Universitäten und im Hinblick auf Lehrkräfte, die in AHS und BHS unterrichten, zu berücksichtigen. Doch werden die Absolvent/innen des neuen Sekundarstufenlehramts überhaupt über die notwendige Inklusionskompetenz verfügen? Oder werden Befürchtungen wahr, dass nach dem Auslaufen der Sonderschullehrer/innenausbildungsgänge das notwendige Fachpersonal fehlt, weil die entsprechenden Strukturen in der Lehrer/innen-Bildung NEU nicht aufgebaut wurden?

Wie kann die geplante Gesetzesänderung dieser Gefahr vorbeugen?

Eine Veranstaltung mit führenden Bildungspolitiker/innen von SPÖ, ÖVP und Grünen wird Antworten auf diese Fragen suchen.

Das Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien setzt damit seine Veranstaltungsreihe zur Lehrer/innen-Bildung NEU fort, die mit einer Podiumsdiskussion am 5. April 2013 mit den behindertenpolitischen Sprecher/innen im Nationalrat begonnen hat. Bild- und Textbericht unter: medienportal.univie.ac.at/uniview/uniblicke/detailansicht/artikel/diskussion-inklusion-statt-sonderschule-1/

Programm:

19.00-19.20:

Qualitätssprung oder Kompetenzverlust? Zusammenfassung der aktuellen Diskussion zur Verankerung Inklusiver Pädagogik in der Lehrer/innen-Bildung NEU

Gottfried Biewer, (Stv. Vorstand des Instituts für Bildungswissenschaft)

19.20-20.30: Podiumsdiskussion

Moderation: Wilfried Datler (Vizedekan der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft)

TEILNEHMER/INNEN:

Vertreter/innen der Bildungspolitik der Parteien: Elmar Mayer (bildungspolitischer Sprecher der SPÖ im Nationalrat), Franz-Joseph Huainigg (Vertreter des ÖVP-Parlamentsklubs, Mitglied im Unterrichtsausschuss), Harald Walser (bildungspolitischer Sprecher der Grünen im Nationalrat)

Vertreterin des Dachverbandes von Organisationen für Menschen mit Behinderung: Christina Meierschitz (Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation)

Vertreter der Universität Wien: Lutz-Helmut Schön (Leiter des Zentrums für LehrerInnenbildung, ZLB), Stefan Hopmann (Professor für international und historisch vergleichende Bildungswissenschaft), Gottfried Biewer (Professor für Sonder- und Heilpädagogik)

Das Gebäude ist barrierefrei zugänglich. Alle Beiträge werden in die Österreichische Gebärdensprache übersetzt.

Anfragen zur Veranstaltung sind unter folgender E-mail-Adresse möglich: katharina.felbermayr@univie.ac.at

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien


Kontakt

Gottfried Biewer
Institut für Bildungswissenschaft
01-4277 46800
gottfried.biewer@univie.ac.at