Montag, 08. Juni 2015, 18:30 - 20:00 iCal

Vortragsreihe Genderforschung - E. Sander

"Gespräche mit Frauen in MINT"

HS A, 6. Stock, NIG
Universitätsstraße 7 (NIG), 1010 Wien

Vortrag


Bei der Beschäftigung mit dem Thema „Geschlecht und Berufswahl“ fällt auf, dass Frauen ein eingeschränktes Berufswahlverhalten zeigen. Obwohl sie über gleich gute oder sogar bessere Ausbildungsabschlüsse verfügen als ihre männlichen Altersgenossen, wählen sie überproportional häufig einen der wenigen typisch „weiblichen“ Ausbildungsberufe oder Studiengänge. Vor allem in den mathematischen, ingenieurwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen und technischen - MINT – Studiengängen und Berufen sind sie erheblich unterrepräsentiert. Damit nutzen sie zu wenig die, auch finanziell, attraktiven Möglichkeiten in den naturwissenschaftlichen und technischen Arbeitsfeldern. Sie vergeben auch die Chance, bei der Gestaltung von Technik die weibliche Perspektive und die Interessen von Frauen einzubringen. Obwohl es inzwischen viele Initiativen gibt, Frauen für die genannten Berufsfelder zu interessieren und sie zu ermutigen, einen MINT - Beruf zu wählen, zeigen diese bislang keinen durchschlagenden Erfolg.

Die Studie, über die berichtet wird, sollte einen Beitrag zur Optimierung von Maßnahmen zur Gewinnung von Frauen für MINT-Berufe leisten. Es wurde die Frage untersucht, ob sich in den Biographien von Wissenschaftlerinnen im MINT – Bereich ähnliche Gegebenheiten oder Ereignisse identifizieren lassen, die zu ihrem Erfolg in einem „männlichen“ Beruf beigetragen haben, und ob sich Folgerungen zur Optimierung von Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in MINT – Berufen ableiten lassen. Mit 15 Frauen im Alter von 27 bis 65 Jahren, die alle in einem MINT – Fach an einer der Universitäten in Wien tätig sind (als Doktorandin, festangestellte Promovierte, Habilitandin, Professorin) wurden biographische Interviews durchgeführt. Die Interviews wurden auf Tonträger aufgenommen, verschriftet und mittels MAXQDA ausgewertet. Die Ergebnisse werden vorgestellt sowie mögliche Maßnahmen zur Veränderung der jetzigen Situation vorgeschlagen und zur Diskussion gestellt.


Veranstalter

Fakultät für Psychologie, Institut für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft


Kontakt

Katharina Cepak
Fakultät für Psychologie
Bildungspsychologie und Evaluation
+43-1-4277-47311
katharina.cepak@univie.ac.at