Mittwoch, 09. April 2014, 18:30 - 20:00 iCal

Geschichte am Mittwoch/Geschichte im Dialog

Gerald Hirtner: Bäuerliche Selbstzeugnisse im Ostalpenraum

Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit

Universität Wien - Institut für Geschichte, HS 45
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Selbstzeugnisse abseits der gesellschaftlichen Eliten erfreuen sich seit Jahren verstärkt der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit. Besonders rar sind bäuerliche Schreibprodukte des Ostalpenraums. Auf Basis einer induktiven Herangehensweise wird diesen Texten von der gegenwärtigen Forschung eine besondere Aussagekraft und ihren Autoren „qualifizierte Zeugenschaft“ (Jan Peters) zugeschrieben. Neueste Forschungen haben bisher kaum bekannte Texte zu Tage gefördert und einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Das Spektrum bäuerlicher Schriftproduktion ist breit gefächert und zeigt die quantitative Leistungsfähigkeit bäuerlicher Schreiber, die mitunter zusammenhängende, narrative Texte im Umfang von mehreren hundert Manuskriptseiten schufen. Exemplarisch sollen drei Beispiele aus dem späten 18. Jahrhundert vorgestellt werden: ein Haus- und Familienbuch, eine Enzyklopädie und eine Klosterchronik. Die bloß handschriftlich überlieferten Texte waren ursprünglich für einen kleinen, lokalen Leserkreis gedacht und wurden demnach überwiegend auf dieser Ebene rezipiert. In der komparatistischen Analyse potenziert sich hingegen ihr Wert und es eröffnen sich vielfältige interdisziplinäre Forschungsmöglichkeiten.


Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

MMag.Dr. Andrea Brait
Institut für Geschichte
427740801
andrea.brait@univie.ac.at