Montag, 23. Mai 2016, 18:30 - 20:00 iCal

Vortragsreihe Genderforschung - E. Ferstl

Frauen werden nicht mitverstanden: Experimentelle Studien zur geschlechtergerechten Sprache

Hörsaal A, NIG, 6. Stock
Universitätsstraße 7 (NIG), 1010 Wien

Vortrag


Frauen können nicht einparken, Männer weinen nicht… Trotz steigender Beteiligung von Frauen im Erwerbsleben und in politischen und gesellschaftlichen Ämtern halten sich Vorurteile und Klischees hartnäckig. Dieser Vortrag zeigt, wie Sprache dazu beiträgt, Genderrollen und –erwartungen immer wieder zu zementieren.

 

Ein wichtiges – und viel diskutiertes – Instrument dazu ist das generische Maskulinum. Immer noch argumentieren Gegner einer geschlechtersensiblen Sprache, dass Frauen ja schliesslich mit-gemeint seien. Leider werden sie meist nicht mit-verstanden. Um zu zeigen, daß die Grammatik einen starken Einfluss auf die Interpretation hat, und daß der generische Gebrauch von männlichen Personenbezeichnungen kognitiven Aufwand erfordert, werden neuere Studien aus der experimental-psychologischen und psycholinguistischen Forschung vorgestellt. Auch die Neurowissenschaft bestätigt, dass stark stereotypisierte Begriffe nur schwer uminterpretiert werden.

 

Mit diesen Ergebnissen lässt sich stringent begründen, dass weiterhin verstärkte Anstrengungen nötig sind, um geschlechtergerechte Sprache gesellschaftlich zu verankern.


Veranstalter

Fakultät für Psychologie, Institut für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft


Kontakt

Katharina Cepak
Fakultät für Psychologie
Bildungspsychologie und Evaluation
+43-1-4277-47311
katharina.cepak@univie.ac.at