Dienstag, 16. Dezember 2014, 18:15 - 19:30 iCal

Eine Ilias für gehobenen Wohngeschmack

Homerische Bildzyklen im römischen Haus der späten Republik.

Prof. Dr. Adrian Stähli (Harvard University)

Seminarraum 12 des Instituts für Klassische Archäologie
Franz-Klein-Gasse 1 / 1. Stock, 1190 Wien

Vortrag


Die vor allem in Pompeji zahlreich erhaltenen mythologischen Wandbilder rechneten, wie längst festgestellt wurde, nicht mit der Bildungsbeflissenheit von Betrachtern, sondern zielten auf eine generell gräkophil geprägte ambientale Wirkung. Ganz anders scheint es sich dagegen mit mythologischen Bildzyklen zu verhalten, die sich nur sehr selten und auch nur in besonders luxuriösen Häusern erhalten haben; bekanntestes Beispiel sind die sogenannten Odyssee-Fresken vom Esquilin in den Vatikanischen Museen. Die friesartige Abfolge einer kontinuierlichen Bilderzählung legte es nahe, sie mit einem literarisch geschulten Auftraggeber zu verbinden, der hier seine Bildung ausstellte. Merkwürdigerweise wurde jedoch kaum je danach gefragt, in welcher Relation diese Bildzyklen zur Funktion der Räume standen, in denen sie sich befinden, wie sie die ambientale Wirkung dieser Räume unterstützten, welche Art der Betrachtung sie erforderten und in welcher Weise sie zur Stilisierung der Lebensform und der sozialen Rituale in diesen Räumen beitrugen. Der Vortrag möchte hierfür einige Anhaltspunkte liefern.


Veranstalter

Institut für Klassische Archäologie


Kontakt

Günther Schörner
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Klassische Archäologie
+43-1-4277-40615
guenther.schoerner@univie.ac.at