Donnerstag, 30. Oktober 2014, 18:30 - 20:00 iCal

Keine postdomestische Gesellschaft?

Zur Sozialgeschichte der Mensch-Tier-Beziehung im modernen und frühneuzeitlichen Japan

Prof. Dr. Hans Martin Krämer (Univ. Heidelberg)

Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie, Seminarraum JAP 1
UniversitätsCampus, Hof 2, Eingang 2.4 Spitalgasse 2, 1090 Wien

Vortrag


Warum gibt es im heutigen Japan so gut wie keinen Vegetarismus? Warum ist der Tierschutz, sowohl der zivilgesellschaftlicher Gruppen als auch der rechtlich verordnete, so schwach? Die Vermutung drängt sich auf, dass kulturelle Faktoren eine Rolle spielen. Sozial-historisch ist zuletzt argumentiert worden, eine Bewegung, die sich dem Schutz von Tieren widmet, habe nicht entstehen können, weil es im vormodernen Japan keinen engen Kontakt zu Tieren im Alltag gegeben habe, da Viehzucht nicht systematisch betrieben worden sei.

Neben der Schlüssigkeit dieses Argumentes als solchem stellt sich die Frage, ob die Prämisse vor einer historischen Analyse Bestand hat. In dem Vortrag soll auf der Grundlage von landwirtschaftlichen Ratgebern (n?sho) der Versuch einer quantitativen und qualitativen Einschätzung der alltäglichen Kontakte zwischen Menschen und Tieren in der japanischen Frühen Neuzeit, insbesondere der Tiernutzung in der Landwirtschaft, unternommen werden.


Veranstalter

Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie und AAJ (Akademischer Arbeitskreis Japan)


Kontakt

Mag. Angela Kramer
Universität Wien
Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie
4277-43801
angela.kramer@univie.ac.at