Veranstaltungstipp
Mittwoch, 11. Juni 2014, 18:30 - 20:00 iCal
Elfriede Czurda: Poetikvorlesung
Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik.
Hörsaal 31, Hauptgebäude der Universität
Universitätsring 1, 1010 Wien
Vortrag
Weitere Termine
Mittwoch, 18. Juni 2014, 19:00 - 20:30
Montag, 23. Juni 2014, 19:00 - 20:30
Als Inhaberin der Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik 2014 wird die Schriftstellerin Elfriede Czurda 2 Vorlesungen mit dem Titel "'WINDE, DIE IM BAUME RUHN': Was inszeniert die Rede der Poetik?" halten, in denen sie dem Verhältnis von Sprache, Zeichen und Denken nachspürt und dabei besonders auf dessen kulturspezifische Abhängigkeit eingeht.
11.6.2014, 19.00 Uhr: Elfriede Czurda: "WINDE, DIE IM BAUME RUHN": Was inszeniert die Rede der Poetik? 1. Vorlesung, Hörsaal 31 im Hauptgebäude der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien
18.6.2014, 19.00 Uhr: Elfriede Czurda: "WINDE, DIE IM BAUME RUHN": Was inszeniert die Rede der Poetik? 2. Vorlesung, Hörsaal 31 im Hauptgebäude der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien
23.6.2014, 19.00 Uhr: Konversatorium zu den Vorlesungen. Literarisches Quartier, Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
Ernst Jandl in seinen "Frankfurter Poetikvorlesungen": "Es ist absolut notwendig zu erkennen, daß Sprache aus Dingen besteht, die aus Dingen bestehen, und daß alle diese Dinge von Menschen erfunden und aus dafür geeigneten Materialien zum dauernden und wiederholten Gebrauch hergestellt sind. Es ist notwendig, das zu erkennen und im Auge zu behalten, um zu wissen, was ein Gedicht ist, und zu wissen, daß es, auch wenn es als einziges aus Sprache besteht, nicht grundsätzlich etwas anderes ist als eine Plastik oder ein Musikstück oder eine Zeichnung oder ein gemaltes Bild."
Literarische Kunstwerke bestehen -- dies eine triviale Aussage -- aus sprachlichen Zeichen. Diese Sprachzeichen (Laut und Schrift) sind manchen Theorien zufolge Fixationen dessen, was deren Urheber durch Literatur "mitteilen" möchten. Zu beschreiben, wie diese Sprachzeichen mit den Gedanken und Empfindungen von Autorinnen zusammenhängen, aber auch, wie sie von Lesenden verstanden werden, ist eine der Herausforderungen literaturwissenschaftlicher Interpretation und damit verbundener Theoriebildung. Die die Poetikvorlesungen von Elfriede Czurde rahmende Semestervorlesung von Thomas Eder untersucht exemplarisch Zeichentheorien (Saussure, Jakobson, Peirce, Hjelmslev, Goodman) und fragt nach dem Zusammenhang von Sprechen und Denken anhand von psychologischen Theorien (zum einen anhand der eine Wiederbelebung erfahrenden Theorien vom Beginn des 20. Jahrhunderts: Bühler, Vygotskij, in deren Gefolge z.B. der Literaturwissenschaftler Theodor A. Meyer sein "Stilgesetz der Poesie" formuliert hat; zum anderen anhand gegenwärtiger Theorien in den Kognitionswissenschaften). Auch materialästhetische Überlegungen zur Konfiguration von schriftlichen Sprachzeichen und Lautzeichen werden theoretisch eine Rolle spielen.
Neben Texten von Ernst Jandl, für den die materiale Seite der Sprachzeichen besonders wichtig war, wird die Vorlesung andere konkrete Texte beleuchten (Heißenbüttel, Mon, Gappmayr, Achleitner, Adrian, Rühm). Aber vor allem werden Werke von der konkreten Dichtung "entwachsenen Autoren" Oswald Wiener ("die verbesserung von mitteleuropa, roman"), Dieter Roth ("Mundunculum"), Reinhard Priessnitz ("vierundvierzig gedichte") und Franz Josef Czernin ("zungenenglisch. visionen, varianten") im Licht des Semesterthemas beleuchtet. Das literarische Werk von Elfriede Czurda, die als Ernst-Jandl-Dozentin 2014 zwei Vorlesungen zum Thema halten wird, bildet einen abschließenden Schwerpunkt.
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Veranstalter
Institut für Germanistik
Kontakt
Thomas Eder
Institut für Germanistik
0699/10799195
thomas.eder@univie.ac.at
Erstellt am Donnerstag, 12. Juni 2014, 16:48
Letzte Änderung am Montag, 16. Juni 2014, 08:44