Dienstag, 03. Juni 2014, 18:30 - 20:00 iCal

IPW Lecture

Vor, mit, nach und ohne "Rassen" - Für ein neues Paradigma in der Rassismusanalyse

Konferenzraum (A 222) des Instituts für Politikwissenschaft
Universitätsstraße 7/2. Stock, 1010 Wien

Vortrag


Vortragender: Wulf D. Hund (Universität Hamburg)

Discussant: Fanny Müller-Uri (Grüne Bildungswerkstatt Wien)

Moderation: Benjamin Opratko (Institut für Politikwissenschaft)

Vortrag in Kooperation Grüne Bildungswerkstatt Wien (GBW)

Abstract: Rassen sind soziale Konstruktionen: das gilt heute in der internationalen Rassismusforschung als ausgemacht. Rassen dürfen also nicht als Voraussetzung, sondern müssen als Produkt des Rassismus angesehen werden. Daraus folgt, daß Rassismusanalyse weder epochal noch systematisch auf die Geltungsdauer des Rassenbegriffs begrenzt werden kann. Hinsichtlich dieser Konsequenz ist sich die Forschung indessen keineswegs einig. Das liegt einerseits daran, daß Elemente des Rassenbegriffs im Konzept der Rassisierung fortgeschrieben werden. Rassenähnliche Vorstellungen und damit verbundene Diskriminierungen soll es demnach schon in der Antike gegeben haben. Dem steht andererseits bislang kein alternatives konsensfähiges Konzept gegenüber, welches erlaubt, ›Rassismus ohne Rassen‹, an dessen Existenz die Forschung nicht zweifelt, tatsächlich in Abkopplung vom Rassenbegriff zu analysieren. Meine Überlegungen zum Rassismus als ›negativer Vergesellschaftung‹ scheinen mir dazu durchaus geeignet. Sie diskutieren Rassismus nicht nur hinsichtlich der am Rassenbegriff orientieren Gegenüberstellung von ›Weißen‹ und ›Farbigen‹, sondern auch hinsichtlich nicht rassisch konnotierter Gegensätze wie ›Kul-tivierte‹ und ›Barbaren‹, ›Reine‹ und ›Unreine‹, ›Erwählte‹ und ›Verworfene‹ oder ›Wertvolle‹ und ›Minderwertige‹.


Veranstalter

Institut für Politikwissenschaft


Kontakt

Benjamin Opratko
Benjamin Opratko
+43 (1) 4277-477 02
benjamin.opratko@univie.ac.at