Donnerstag, 07. November 2013, 08:30 - 20:30 iCal

Jahrestagung 2013 des IÖG

Die Habsburgermonarchie (1526-1918) als Gegenstand der modernen Historiographie. Raumkonzepte und Meistererzählungen und deren institutionelle und personelle Vertreter

Aula am Campus der Universität Wien
Spitalgasse 2-4 / Hof 1.11, 1090 Wien

Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium


Weitere Termine

Mittwoch, 06. November 2013, 09:00 - 18:00

Freitag, 08. November 2013, 09:00 - 18:00

Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung widmet seine in der Zeit von 6. bis 8. November 2013 in Wien stattfindende Jahrestagung dem Thema „Die Habsburgermonarchie (1526–1918) als Gegenstand der modernen Historiogra-phie. Raumkonzepte und Meistererzählungen und deren institutionelle und personelle Vertreter im Kontext und im Vergleich“. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.

Die Referentinnen und Referenten sind gebeten worden, die folgenden Leitfragen soweit möglich und sinnvoll zu berücksichtigen, um eine möglichst große Vergleich-barkeit der Ergebnisse der einzelnen Beiträge zu gewährleisten:

Leitfragen für Sektion 1: Die Habsburgermonarchie im Spannungsfeld konkur-rierender Staatskonzepte I (Forschung und Historiographie über die Habsbur-germonarchie in Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Frankreich, der Tür-kei und Russland):

1. In welchen diskursiven und institutionellen Kontexten thematisierte man die Ge-schichte der Habsburgermonarchie und was interessierte daran in erster Linie

(1.) in der Frühen Neuzeit (1526–1790/1815) und

(2.) im „langen“ 19. Jahrhundert (1790/1815–1918)?

2. Speiste sich die Forschung bzw. die Historiographie aus internen methodologi-schen Debatten bzw. politischen Auseinandersetzungen innerhalb der einzelnen na-tionalen Historiographien (Suche nach einem Vergleichspartner bzw. Kontrastobjekt, Absetzung von geläufigen Orthodoxien u. ä.)?

3. Inwieweit wurden die Ergebnisse und Werke der betreffenden Historiker und Histo-rikerinnen über den engen Kreis von Spezialisten hinaus rezipiert und diskutiert?

4. Gab und gibt es Institutionen der wissenschaftlichen Forschung und Lehre (Uni-versitätsinstitute, Lehrstühle, Archive, Historische Kommissionen, Akademieinstitute, Vereine etc.), an denen die Geschichte der Habsburgermonarchie erforscht, darge-stellt und gelehrt wurde und/oder wird, und wenn ja, welche?

Leitfragen für Sektion 2: Die Habsburgermonarchie im Spannungsfeld konkur-rierender Staatskonzepte II (Forschungen zur und Auseinandersetzungen mit der Habsburgermonarchie im Rahmen der deutschen und der spanischen His-toriographie):

1. Wie ging man mit der Habsburgermonarchie in nationalgeschichtlichen „Meisterer-zählungen“ um?

2. Versuchte man die Habsburgermonarchie in ein eigenes Geschichtsbild zu integ-rieren bzw. gab es Tendenzen zur Abgrenzung?

3. Anhand welcher Argumente wurden/werden die Staatlichkeit der Habsburgermo-narchie in der Frühen Neuzeit bzw. die Legitimität der Habsburgermonarchie im „lan-gen“ 19. Jahrhundert angezweifelt?

4. Gab und gibt es Institutionen der wissenschaftlichen Forschung und Lehre (Uni-versitätsinstitute, Lehrstühle, Archive, Historische Kommissionen, Akademieinstitute, Vereine etc.), an denen die Geschichte der Habsburgermonarchie erforscht, darge-stellt und gelehrt wurde und/oder wird, und wenn ja, welche?

Leitfragen für die Sektionen 3 und 4: Bilder und Funktionen der Habsburger-monarchie in den Historiographien ihrer Nationen und ihrer Nachfolgestaaten I und II:

1. Wie integrierte man die Habsburgermonarchie in nationale Geschichtsbilder?

2. In welcher Weise bildeten sich historische Narrative im Kontrast zur oder unter weitgehender Ausblendung der Habsburgermonarchie heraus?

3. In welchen Raumvorstellungen und Periodisierungen wurde die Geschichte der Habsburgermonarchie thematisiert? Gab es distinkte Strategien der Distanzierung von der Habsburgermonarchie bzw. der Ausblendung von wichtigen Zusammenhän-gen?

4. Stehen bestimmte Themen, Fragestellungen, Ereignisse und Personen bei der historiographischen Befassung mit der Habsburgermonarchie im Vordergrund und, wenn ja, welche (1525/26, 1618–1621, 1648, 1670/71–1681, 1683, 1848/49, 1861 bis 1867, 1871, 1878, 1897, 1905, 1907; Türkenkriege, Bauernaufstän-de/Bauernkriege, Reformation/Gegenreformation/Konfessionalisierung, „Franzosen-kriege“/Wiener Kongress, Revolution, „Nationalitätenfrage“, Staatsreformen; Sozial-geschichte, Wirtschaftsgeschichte, Kriegsgeschichte, Verfassungs-, Verwaltungs- und Rechtsgeschichte; Ferdinand I., Rudolf II., Ferdinand II., Leopold I., Karl VI., Ma-ria Theresia, Joseph II., Franz II./I., Franz Joseph I., Kaiserin/Königin Elisabeth, Met-ternich, Kaunitz, Comenius, Kossuth, Jela?i? etc.)?

5. Wie wurden Erkenntnisse anderer nationaler Historiographien hinsichtlich der Habsburgermonarchie rezipiert, ignoriert bzw. im Rahmen welcher Debatten setzte man sich damit auseinander?

6. Länderübergreifend: Gab es so etwas wie eine „postimperiale Öffentlichkeit“ in den oder in mehreren Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns?

7. Inwiefern bezogen sich die Narrative der einzelnen nationalen Historiographien aufeinander?

8. Gab und gibt es Institutionen der wissenschaftlichen Forschung und Lehre (Uni-versitätsinstitute, Lehrstühle, Archive, Historische Kommissionen, Akademieinstitute, Vereine etc.), an denen die Geschichte der Habsburgermonarchie über die eigene Landesgeschichte hinaus in größeren Zusammenhängen erforscht, dargestellt und gelehrt wurde und/oder wird, und wenn ja, welche?

Der aus der Tagung hervorgehende Sammelband wird eine umfassende Bestands-aufnahme der „Bilder“ der Habsburgermonarchie in den Historiographien ihrer Natio-nen und ihrer Nachfolgestaaten sowie der Nachfolgestaaten anderer multinationaler Reiche von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart bieten und wird aller Voraussicht nach für lange Zeit das einschlägige Referenzwerk darstellen.

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Veranstalter

Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Kooperation mit dem Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Forschungsschwerpunkt


Um Anmeldung wird gebeten


Kontakt

Dr. Eva Stain
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
(01) 4277/27202
eva.stain@univie.ac.at