Dienstag, 11. Juni 2013, 19:00 - 20:30 iCal
Cyborgtechnologien, Biopolitik und transhumanistische Visionen: Technikphilosophische Perspektiven
ao.-Univ.-Prof.in Dr.in Mona Singer
Hörsaal B
Spitalgasse 2-4 / Hof 2.10, 1090 Wien
Vortrag
Ich möchte in diesem Vortrag verdeutlichen, dass es für die Verhandlungen von Biotechnologien und -politik ausschlaggebend ist, wie Technik verstanden wird. Ob mit den Technologien, die auf den menschlichen Körper zielen, neue Formen der Auslese, Züchtung und Beherrschung verbunden, oder nachgerade im Gegenteil transhumanistische Vorstellungen von der Verbesserung des Menschen assoziiert werden, hängt davon ab, wie das Verhältnis von Technik und Gesellschaft, Natur und Kultur begriffen wird. In diesem Sinne sollen zentrale technikphilosophische Fragen vorgestellt und in deren Beantwortung unterschiedliche Positionen sondiert werden.
Ich will dabei sowohl gegen technikdeterministische Verkürzungen argumentieren, wie gegen das Begreifen von Technik als bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, als auch gegen die Vorstellung von einer autonom gewordenen Technik. Vor diesem Hintergrund diskutiere ich feministisch dystopische Cyborgvisionen- und technikkritische Analysen, wie sie vor allem in der Tradition der Kritischen Theorie stehen.
Mona Singer ist ao.-Univ.-Prof.in an der Fakultät für Philosophie, Universität Wien. Ihre Forschungsinteressen und Unterrichtsfächer liegen in den Bereichen der feministischen Epistemologie und (Techno-) Wissenschaftsforschung, Kulturtheorie /Cultural Studies, postkoloniale Theorie und Critical Race Theory. Sie erhielt ein APART (Austrian Programme for Advanced Forschung und Technologie) Forschungsstipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und verbrachte drei Jahre als Pavis Visiting Fellow am Zentrum für Soziologische und anthropologische Studien, Open University, Milton Keynes, und als Visiting Scholar an der Fakultät für Geschichte und Philosophie der Wissenschaft, University of Cambridge, UK. 2001-2005 hatte sie eine Gastprofessur an der Abteilung für Gender Studies an der Central European University, Budapest, inne und lehrt an verschiedenen österreichischen und deutschen Universitäten. Sie ist Mitglied der Faculty des Gender Initiativ Kollegs und der Cultural Studies (Modul Kulturwissenschaften / Cultural Studies) an der Universität Wien.
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Veranstalter
Referat Genderforschung der Universität Wien
Kontakt
Sushila Mesquita
Referat Genderforschung
4277-18455
sushila.mesquita@univie.ac.at
Erstellt am Mittwoch, 20. März 2013, 07:07
Letzte Änderung am Freitag, 07. Juni 2013, 13:06