Mittwoch, 18. Oktober 2023, 16:15 - 17:45 iCal

ie.talks

Hanna Meuter (1889-1964): Eine nonkonformistische Intellektuelle am Schnittpunkt pazifistischer, antikolonialer Bewegungen und akademischer Soziologie

Seminarraum SG 2
Sensengasse 3, 1090 Wien

Vortrag


Hanna Meuter kann getrost als Pionierin auf dem Gebiet der deutschen Soziologie beschrieben werden: Seit 1924 war sie ständige Mitarbeiterin der renommierten soziologischen Fachzeitschrift Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und erste weibliche Hauptreferentin im Rahmen eines internationalen Kongresses der DGS. Nachdem ihr Ende der 1920er-Jahre die Habilitation an der Universität Köln u.a. aus politischen Gründen verweigert wurde, setzte sie ihre soziologische Forschung als Bibliothekarin fort. Die frühen 1930er-Jahre standen im Zeichen einer intensiven Beschäftigung mit feministischen Ansätzen der kritischen Herrschaftsanalyse und der „Machtsoziologie“, die Meuter ab 1933 für eine außergewöhnliche, bis dato weitgehend unbekannte, soziologische Analyse des Nationalsozialismus nutzte. Ausgehend von dieser wissenschaftlichen und politischen Positionierung Meuters, widmet sich der Vortrag unterschiedlichen vorgelagerten Lebensstationen und Aspekten ihrer Biographie, die zu ihrer Subjektivierung als „nonkonformistische Intellektuelle“ (Demirović 1999) beitrugen. Dabei steht insbesondere das Zusammenwirken ihres politischen Engagements in pazifistischen, sozialistischen und antikolonialen Vereinigungen mit ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit im Zentrum der Betrachtung. Das soziologische Werk soll in Verbindung mit und durch die Perspektive der politischen Praxis analysiert werden.

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