Mittwoch, 04. November 2020, 18:30 - 20:00 iCal

Ringvorlesung Turkologie WiSe 2020/21

„...ein Feind Josef von Hammers“ – Habsburgisch-osmanische Beziehungsgeschichten

Institut für Orientalistik
Spitalgasse 2, Hof 4.1 (Campus), 1090 Wien

Online Event


Sabine Ladstätter (Wien)

Ephesos – 125 Jahre Ausgrabung vor dem Hintergrund politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in Österreich und der Türkei im Verlauf des 20. Jahrhunderts

 

Als die österreichischen Ausgrabungen in Ephesos im Jahr 1895 starteten, waren sie eingebettet in einen kulturimperialistischen Kontext einerseits sowie engen diplomatischen Verbindungen zwischen dem osmanischen Reich und dem österreichischen Kaiserhaus andererseits. Die Folgen des 1. Weltkriegs und die damit verbundenen einschneidenden Veränderungen der politischen Landschaft in Österreich und der Türkei waren auch in der Archäologie deutlich spürbar, führten aber letztendlich zu einer intensiven Kooperation auf Beamtenebene, die letztendlich dafür verantwortlich war, dass die Grabungen nach einer neuerlichen kriegsbedingten Unterbrechung 1954 wieder aufgenommen werden konnten. Mit dem Anstieg des Tourismus und einer offensiven Wiedererrichtungsphilosophie entwickelte sich Ephesos zu einem Besuchermagnet, aber auch zu einem identitätsstiftenden Symbol der türkischen Republik und erlangte dadurch einen Bekanntheitsgrad, der weit über die Forschungslandschaft hinaus geht.

 

Bio

Studium der Klassischen Archäologie und Alten Geschichte an den Universitäten Graz und Wien, 1997 Promotion und 2007 Habilitation. Von 1995-2007 wissenschaftliche Angestellte des Instituts für Kulturgeschichte der Antike/ÖAW. Seit 2007 am Österreichischen Archäologischen Institut, seit 2009 als Direktorin und Grabungsleiterin in Ephesos. Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, des Deutschen Archäologischen Instituts und des Archaeological Institute of America. Gastprofessorin an der Ecole Normale Superieur de Paris (2016) und der Stanford University (2019). Im Jahr 2011 von den Wissenschaftsjournalisten Österreichs zur Wissenschafterin des Jahres gewählt. Forschungsschwerpunkte liegen auf Transformationsprozessen von der Spätantike zum Mittelalter, der Wirtschaftsarchäologie, speziell mit Keramikforschung sowie auf landschaftsarchäologischen Fragen, wie des Ressourcenmanagements sowie der Rekonstruktion von Vegetation und Umwelt.

 

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Veranstalter

Institut für Orientalistik


Kontakt

Ayse Dilsiz Hartmuth
Institut für Orientalistik
43-1-4277-43451
ayse.dilsiz@univie.ac.at