Freitag, 27. September 2019, 09:00 - 17:00 iCal

Conference on Central European Literature

25-27 September 2019

Schreyvogelsaal, Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaft
Hofburg, Batthyanystiege, 1010 Wien

Konferenz


Weitere Termine

Mittwoch, 25. September 2019, 09:00 - 20:00

Donnerstag, 26. September 2019, 09:00 - 20:00

Konferenz für zentraleuropäische Literatur

Zum aktuellen Stand der Literaturwissenschaft in Zentraleuropa

 

Die Konferenz soll eine Plattform für den aktuellen Forschungsstand in der Literatur- und Kulturwissenschaft in Zentraleuropa bieten und Möglichkeiten aufzeigen, die Grenzen nationaler Philologien in Richtung einer Allgemeinen Literatur- und Kulturwissenschaft Zentraleuropas zu überschreiten. Dieser erweiterte Radius der Literaturwissenschaft umfasst die verschiedenen Semiosphären, die Zentraleuropa durchziehen, wie die slawische, die ungarische, die jüdische, die deutschsprachige und die italienische Kultur, und ist als übergeordneter Ansatz auch von internationalem wissenschaftlichen Interesse.

 

Die Tagung soll einen Überblick über verschiedene methodische Ansätze zu aktuellen Themen und Problemen sowohl innerhalb der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft als auch innerhalb der verschiedenen nationalen Philologien herstellen. Daraus folgende konkrete Fragestellungen könnten beispielsweise sein, ob mit Traditionen, Konventionen oder Innovationen der Bohemistik ungarische Literatur – oder umgekehrt – untersucht werden kann, ob nicht Methoden der Slowakistik für die österreichische Germanistik von Nutzen sein könnten, ob nicht „typisch“ italienische Semiotik in der polnischen Literaturwissenschaft aufgegriffen wurde - und umgekehrt -, welche Bedeutung Rezeptionsästhetik, Fiktionstheorie oder Narratologie, wie sie im deutschen Sprachraum besonders beliebt waren oder sind, ihrerseits für die italienische Literaturwissenschaft hat.

 

Im Mittelpunkt sollen also die Frage, aber auch das Ziel der Vernetzung stehen, so dass Bohemistik, Hungarologie, Polonistik und Italianistik, Germanistik, Slowakistik, Slowenistik und Kroatistik näher zueinanderfinden können.

 

Weitere Aspekte der Konferenz werden sich dem in Zentraleuropa teilweise noch jungen Forschungszweig der postcolonial studies mit Fragen von Dominanz und Kontinuität widmen (z.B. deutsche Kultur der Habsburger vs. russische Kultur der Sowjetunion) sowie aktuellen Theorien wie dem Pulsieren der Literatur und dem synoptischen Zugang.

 

Die Tagung wird zu Ehren des 65. Geburtstags von Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachleitner veranstaltet – von der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Wien in Kooperation mit der Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur, dem Wiener Büro des Peter Lang Verlags und dem Wiener Verein für Komparatistik. Die Veranstaltung wird die WissenschaftlerInnen der österreichischen Nachbarländer einbeziehen wie Tschechien (dessen Literatur sich in Zentraleuropa einer besonderen Beliebtheit erfreut), Slowakei, Ungarn, Rumänien und Slowenien, zudem selbstverständlich Polen, Italien und die Schweiz, aber auch die „kleineren“ Literaturen und die der nationalen Minderheiten. Der Abendvortrag des 25.09. wird von Aage A. Hansen-Löve gehalten werden.

 

Als Bezugspunkte für eine zentraleuropäische Literatur- und Kulturwissenschaft bieten sich Umberto Eco und Moritz Csáky an; jedoch gibt es zahlreiche Traditionslinien und Strömungen, seien es die von Dionýz Ďurišin oder Oskar Čepán, die des Cercle linguistique de Prague, die Rezeptionstheorie von Ernő Kulcsár-Szabó, die literarische Kommunikation von M. Głowiński in Polen oder die semiotische Schule von Nitra.

 

Die Vorträge der Konferenz können sowohl in den großen westlichen Sprachen gehalten werden wie auch auf Polnisch, Ungarisch oder einer der anderen zentraleuropäischen Sprachen bis hin zu russischen Beiträgen, die gerade für postcolonial studies in Zentraleuropa wichtig zu werden versprechen. Übersetzungen, wenn auch nicht von jeder in jede Sprache, sollen verfügbar sein, da die Sprachenvielfalt der Vergleichenden Literaturwissenschaft mindestens wahrnehmbar werden soll, indem das für Zentraleuropa charakterisierende Kaleidoskop der Sprachen nicht nur sicht- und hörbar, sondern auch kreativ fruchtbar gemacht wird, als Dokument und Impuls für eine vielsprachige Literatur- und Kulturwissenschaft.

 

Gerne laden wir zu einer Teilnahme an der Konferenz ein – Interessierte senden bitte bis 31.01.2019 ein kurzes Abstract von ungefähr 3000 Zeichen samt kurzen biografischen Angaben an Stephan-Immanuel Teichgräber (stephan-immanuel.teichgraeber@univie.ac.at). Das Abstract kann in einer beliebigen zentraleuropäischen Sprache verfasst werden, wir bitten jedoch eine Übersetzung in englischer oder deutscher Sprache beizulegen. Für die Publikation wird angedacht, zu jedem Originalaufsatz eine deutsche Übersetzung abzudrucken. Eine Förderung von Reise- und Übernachtungskosten ist leider nicht möglich, hingegen muss eine moderate Konferenzgebühr von 50 Euro eingehoben werden.

 

Achim Hölter/ Stephan-Immanuel Teichgräber

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

EVSL/Abteilung für Finno-Ugristik und Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft


Um Anmeldung wird gebeten


Kontakt

Julia Pacal
Cel2019
Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Wien
0043/1/9419358
julia.pacal@univie.ac.at