Mittwoch, 03. April 2019, 10:00 - 13:00 iCal

Superlehrer*innen und Rabenmütter.

Wer soll/darf/muss erziehen?

Sky Lounge (Dachgeschoß)
Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien

Vortrag


Im Workshop berichtet Kerstin Witt-Löw zuerst von ihren vor mehreren Jahren gehaltenen Lehrveranstaltungen, in denen zukünftige Pädagoginnen über ihre eigenen Vorstellungen einer „guten Mutter" mit der Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit reflektierten. Die Studentinnen sollten sich bewusst werden, wie kulturell wandelbar die Norm der „guten Mutter" ist und sie sollten die realen Lebenssituationen von Müttern und deren Bedürfnisse erforschen. Michael Holzmayer ergänzt diese damaligen Vorstellungen von „guten Müttern" durch die heutige Sicht von Lehramtsstudierenden zu ihrem Bild der guten Lehrerperson. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen soll darauf aufbauend erkundet und diskutiert werden, inwieweit sich diese Normen in den letzten 20 Jahren verändert haben, welche Zuschreibungen und Erwartungen es heute gibt und wie das Zusammenspiel von Lehrer*innen und Müttern/Eltern heute ausschaut bzw. künftig ausschauen könnte.

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Kerstin Witt-Löw ist seit 30 Jahren Lehrbeauftragte am Institut für Erziehungs-/Bildungswissenschaft und LehrerInnenbildung. Vor etwa 20 Jahren vertiefte sie mehrere Semester lang das Thema „Mütter". Ausgangspunkt war das Auseinanderklaffen von pädagogischen Theorien, die Müttern eine fast allmächtige Verantwortung für das Kindeswohl zuschrieben, und der tatsächlichen Lebenssituation von Müttern. Wenn das auf pädagogische Vorgaben und Alltagswissen gestützte Idealbild der „guten Mutter" im realen Alltag nicht erfüllbar ist, dann führt dies zu Schuldzuweisungen und Schuldgefühlen. Diese schwächen individuell und sie begünstigen Spaltungen zwischen Frauen, die unterschiedliche individuelle Modelle der Vereinbarkeit von Familie und Beruf leben.

 

Michael Holzmayer lehrt an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems und forscht auch am Zentrum für LehrerInnenbildung zu den Themen Berufswünsche und Lehrer*innenbilder zukünftiger Pädagog*innen. Zentrale Frage ist dabei, inwiefern Geschlecht und soziale Herkunft das Lehrer*innenbild und damit auch den Berufswunsch prägen. Haben junge Frauen andere Vorstellungen und Erwartungen vom Lehrberuf als junge Männer und inwiefern prägen diese die Art des gewählten Lehramts?

 

*Anmeldung für Gebärdendolmetsch unter judith.goetz@univie.ac.at*

Wir freuen uns auf euer/Ihr Kommen!

 

 

 

Foto: Copyright © iStock/treemouse.

 


Veranstalter

Gender AG des Zentrum für Lehrer_innenbildung/ Zentrumsvertretung Lehramt /Gender AG der Bildungswissenschaft


Kontakt

Anna-Sophia Montini
Zentrum für LehrerInnenbildung
DW: 60024
anna-sophia.montini@univie.ac.at