Donnerstag, 11. April 2019, 18:30 - 20:00 iCal

Tokyo im Wandel

Metropolitane Transformationsprozesse im Kontext der Olympischen Spiele 2020

Thomas Feldhoff (Ruhr-Universität Bochum)

 

Institut für Ostasienwiessenschaften - Japanologie
Spitalgasse 2, UniversitätsCampus Hof 2, Eingang 2.4, 1090 Wien

Vortrag


Die Metropolregion Tokyo ist mit mehr als 36 Millionen Menschen Japans Bevölkerungs-, Wirt-schafts- und Innovationszentrum. Gegenläufige Prozesse von Wachstum und Schrumpfung in den Teilräumen der Metropole bedingen jedoch unterschiedliche Anforderungen an städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen. Der Vortrag thematisiert Ursachen und Ausprägungen der so genannten unipolaren Konzentration auf Tokyo und die Herausforderungen für eine nachhaltige, resiliente Stadtentwicklung: Einerseits müssen die anstehenden Herausforderungen der Stadterneuerung und des Stadtumbaus in demographisch schrumpfenden und alternden Quartieren bewältigt werden. Sozialpolitische Konflikte drohen durch die Alterssegregation der Bevölkerung und die verstärkte Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte. Im Zuge der Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokyo entstehen andererseits Leuchtturmprojekte und Schaufensterzonen einer aktiven, unterneh-merischen Stadtpolitik, die sichtbare Zeichen setzen und den ökonomisch-technologischen Füh-rungsanspruch Tokyos im globalen Städtewettbewerb unterstreichen sollen. Das betrifft vor allem die in Zukunft immer wichtiger werdenden Themen Klimaschutz und Klimaanpassung im Sinne von green urbanism und Resilienz. Der Beitrag zeigt an ausgewählten Beispielen aktuelle Entwicklun-gen und Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen „nach innen“ und „nach außen“ gerichte-ten Zielen der Stadt- und Regionalentwicklung.

Thomas Feldhoff ist Professor für Humangeographie am Geographischen Institut in der Fakultät für Geowissenschaf-ten der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Nach seinem Studium der Ostasienwissenschaften mit Japan-Schwerpunkt wurde er 1999 vom Fachbereich Chemie-Geographie an der Universität Duisburg zum Dr. phil. promoviert. 2004 mit einer Arbeit zum Thema „Bau-Lobbyismus in Japan“ an der Universität Duisburg-Essen habilitiert, beschäftigt er sich heute in Forschung und Lehre schwerpunktmäßig mit der geographischen Stadt-, Energie- und Ressourcenforschung mit regionalem Schwerpunkt Ostasien, insbesondere Japan. Thomas Feldhoff war vor seinem Wechsel an die RUB im April 2016 an Universitäten in Deutschland, Großbritannien und Japan tätig.


Veranstalter

Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie und AAJ (Akademischer Arbeitskreis Japan)


Kontakt

Mag. Angela Kramer
Universität Wien
Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie
4277-43801
angela.kramer@univie.ac.at