Mittwoch, 05. Dezember 2018, 18:30 - 20:00 iCal
Geschichte und Nationalismus
in Videospielen aus Japan
Martin Roth (Universität Leipzig)
Institut für Ostasienwissenschaften-Japanologie, Seminarraum JAP 1
Spitalgass2, UniversitätsCampus Hof 2, Eingang 2.4, 1090 Wien
Vortrag
Wie andere Medien bieten Videospiele Raum für die Verhandlung historischer Narrative und nationaler Identitäten. In Videospielen aus Japan geschieht dies auffallend häufig und auf vielerlei Weise. In meinem Vortrag möchte ich auf Grundlage einiger Bemerkungen zum Medium Videospiel und zum Verhältnis von Geschichte und Nationalismus entsprechende Beispiele herausgreifen und fragen, welche Akteure sich hierbei welcher Strategien bedienen, und wie sich diese auf die Spielerfahrung auswirken. Im Mittelpunkt der Analyse stehen dabei Spiele aus der Low-Budget Serie “Simple 2000” für die Playstation 2, die in gro-ßer Zahl und zu sehr vielfältigen Themen in Japan auf den Markt gebracht wur-den. Gerade hier finden sich nämlich besonders direkte Referenzen auf Japan und japanische Identität, wie etwa der Titel eines meiner Beispiele, THE Saigo no Nihonhei: Utsukushiki Kokudo Dakkan Sakusen [Der letzte japanische Soldat: hol dir das wunderschöne Heimatland zurück] (Tamsoft/D3 Publisher, 2007) zu er-kennen gibt. Anhand der Analyse der Inhalte und ihrer Hintergründe möchte ich zur Diskussion stellen, inwiefern es sich jeweils um Versuche handelt, nationalis-tische Einstellungen zu inspirieren oder zu befördern.
Martin Roth ist Juniorprofessor für „Japan im Zeitalter der neuen bzw. digitalen Medien“ an der Universität Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Videospiele, digitale Kultur und politi-sche Philosophie. Seine Monographie „Thought-Provoking Play: Political Philosophies in Science Fictional Video-game Spaces from Japan“ ist jüngst beim Verlag ETC Press erschienen.
Veranstalter
Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie und AAJ (Akademischer Arbeitskreis Japan)
Kontakt
Mag. Angela Kramer
Universität Wien
Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie
4277-43801
angela.kramer@univie.ac.at
Erstellt am Mittwoch, 05. Dezember 2018, 11:50
Letzte Änderung am Montag, 10. Dezember 2018, 09:41