Dienstag, 25. Oktober 2016, 18:15 - 19:30 iCal

Poseidonia-Paestum

Dinamiche di sviluppo, di continuità e di trasformazione di Poseidonia-Paestum e del territorio fra il VI sec. a. C. e l’età romana

Dr. Marina Cipriani

(Museum Paestum)

Seminarraum 12 des Instituts für Klassische Archäologie
Franz-Klein-Gasse 1 / 1. Stock, 1190 Wien

Vortrag


Der Vortrag präsentiert die wichtigsten archäologischen Daten zur Entwicklung von Poseidonia-Paestum, beginnend mit einem kritischen Überblick über die ältere Forschung bis zu den neuen Ergebnissen von Grabungen und Oberflächensurvey. Er zeichnet ein Bild der wichtigsten Etappen in der Entwicklung dieser Stadt und des sie umgebenden Territoriums. Am Anfang steht die Gründung einer Siedlung durch die Bewohner von Sybaris auf der Halbinsel von Agropoli, die dem Poseidon geweiht war, der auch namensgebend für die Stadt wurde. Es folgt die Gründung der eigentlichen Stadt in der nördlich gelegenen Ebene und die schrittweise Strukturierung des Territoriums durch Nekropolen und Kultplätzen. Die folgende Zeit der Krise und der Veränderungen sowohl im Umland als auch in der Stadt unter der Herrschaft der Lukaner ist geprägt durch Prozesse der Kontinuität, aber auch der Veränderung mit der Errichtung von neuen Bauten, die das Bild der neuen, ethnisch gemischten Gesellschaft prägen, in der die griechische Sprache jedoch lebendig und weithin genutzt blieb.

Der wirkliche Einschnitt in der Geschichte Paestums kam mit der römischen Herrschaft und der Deduktion einer latinischen Kolonie im Jahr 273 v. Chr. Der deutliche Bruch mit der Vergangenheit wird sowohl in der Neugestaltung des öffentlichen Raums als auch im Umland sichtbar. In der weiteren Folgen blieb Paestum ein treuer Verbündeter Roms während der gesamten Zeit der Republik und erlebte in der frühen Kaiserzeit eine Blüte, die sich in der Bautätigkeit, vor allem in den reichen Stadthäusern in der Nähe des Forums, widerspiegelt. Erst die folgenden Jahrhunderte sind durch den langsamen Niedergang und die Entvölkerung des Umlands geprägt, ohne dass es je zu einer wirklichen Aufgabe des Siedlungsplatzes kam, wie für das 4. und 5. Jh. n. Chr. sowohl die Reparatur der Wasserleitung im östlich anschließenden Umland als auch die reiche Mosaikausstattung einiger luxuriöser Häuser in der Nähe des alten Athenatempels zeigen, der vermutlich zur Kirche und zum Bischofssitz umgestaltet wurde.


Veranstalter

Institut für Klassische Archäologie


Kontakt

Marion Meyer
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Klassische Archäologie
+43-1-4277-40601
marion.meyer@univie.ac.at