Montag, 28. November 2016, 18:30 - 20:30 iCal

ipw lecture mit Florian Trauner

Dublin is dead, long live Dublin! Der Streit um einen Paradigmenwechsel in der EU-Asylpolitik

Konferenzraum IPW (A222), NIG, 2. Stock
Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Vortrag


Der Umgang mit der Flüchtlingskrise ist zu einer zentralen – laut der deutschen Kanzlerin Angela Merkel sogar „historischen“– Bewährungsprobe für die Europäische Union geworden. Der Widerstand der osteuropäischen Länder, sich an einer EU-weiten Umsiedlungsaktion für neu ankommende Flüchtlinge zu beteiligen, sowie die Errichtung von neuen Grenzzäunen und -kontrollen verdeutlichten die Schwierigkeiten, einen gemeinsamen europäischen Ansatz zu finden.

Dieser Vortrag diskutiert die aktuellen Versuche der Europäischen Union, ihre Asylpolitik im Kontext der Flüchtlingskrise zu reformieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie die Europäische Union versucht, mehr Solidarität zwischen EU-Staaten mit hohen Asylantragszahlen und solchen mit niedrigen Zahlen zu erreichen. Der Streit um eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen in Europa entzündet sich vor allem am Dublin-System, das bestimmt, welcher Mitgliedstaat für die Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist. Südliche EU-Mitgliedstaaten beklagen, dass das Dublin-Prinzip des Ersteinreiselands die Verantwortung für die Abwicklung von Asylverfahren zu ihnen verlagere. Nördlicher gelegene Staaten wie Deutschland und Österreich verweisen auf ihre hohen Asylantragszahlen, um diese Vorwürfe zurückzuweisen. Wird die geplante Reform des Dublin-Systems diese Konfliktpunkte beseitigen können? Wie könnte die EU zu einem faireren System der Verteilung von Flüchtlinge kommen?

 


Veranstalter

Forschungsgruppe INEX, Institut für Politikwissenschaft


Kontakt

Miriam Haselbacher
Institut für Politikwissenschaft
+43 1 4277-49446
miriam.haselbacher@univie.ac.at