Freitag, 07. Oktober 2016, 16:30 - 19:00 iCal

Integration, Teilhabe und Toleranz

Symposium zur Würdigung der soziologischen Arbeiten von ao. Univ.-Prof. Hilde Weiss

Aula am Campus, Altes AKH, Hof 1.11
Spitalgasse 2, 1090 Wien

Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium


Hilde Weiss hat den soziologischen Diskurs in Österreich zu sozialer Ungleichheit, Vorurteilen und Toleranz, Migration und Integration, Antisemitismus und Nationalismus entscheidend mitgeprägt. Die Verbindung von soziologischen Theorien und Paradigmen der Gegenwartsgesellschaft und deren kritische Reflexion und Prüfung auf ihre gesellschaftspolitischen Handlungsrelevanz in der Tradition der österreichischen empirischen Sozialforschung waren und sind ihr stets ein besonderes Anliegen. Dabei hat Hilde Weiss immer zu den brennendsten Fragen unserer Zeit Stellung bezogen und die Forschungsarbeiten mehrerer Generationen von Soziologinnen und Soziologen geprägt. Ihre Forschungstätigkeit reicht von den Themenbereichen soziale Ungleichheit und Gerechtigkeit, Antisemitismus, Vorurteile und Stereotypisierungen in der Gegenwartsgesellschaft über die Integration von MigrantInnen und ihren Nachkommen bis zur Entwicklung von Zugehörigkeitsempfinden und Identitäten von MigrantInnen, und den Barrieren und Hürden im Integrationsverlauf. Hilde Weiss hat dabei als eine der Ersten die Lebenswelten der sogenannten „zweiten Generation“ erforscht. Ihre Analysen zu nationalen Identitäten und den Traditionen von Antisemitismus und Xenophobie in Österreich und deren Auswirkungen auf die nationalen Identifikationen der Bevölkerungen haben zum Verständnis der Entstehung von Stereotypen und Vorurteilen beigetragen. Einen wesentlichen Teil ihrer Forschungsarbeit hat sie den demokratischen Prozessen in Mittel- und Osteuropa, der Bildungsmobilität von Jugendlichen, und der wachsenden Armut und Ungleichheit gewidmet. Anlässlich der Emeritierung von Hilde Weiss diskutieren WegbegleiterInnen und ehemaligen StudentInnen die Aktualität und Zukunft der von Hilde Weiss geprägten Themen, die angesichts aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen notwendiger denn je im Blickpunkt soziologischer Forschung stehen müssen.

 

 

PROGRAMM

16:30 Begrüßung, Philipp Schnell (AK Wien)

16:40 Hilde Weiss: Portrait einer kritischen und theoriegeleiteten Sozialforscherin, Peter Schmidt (Universität Giessen)

17:00 Inputs zur Forschungstradition von Hilde Weiss

Wachsende Unsicherheit und Ungleichheit als Entstehungsbedingungen für die „Abwertung der Anderen“?, Julia Hofmann (Universität Wien)

Perspektiven und Aufgaben einer kritischen politischen Soziologie, Christoph Reinprecht (Universität Wien)

Nationale Identität – immer noch ein aktuelles Thema?, Rossalina Latcheva (Agentur der Europäischen Union für Grundrechte)

Vom Antisemitismus zum anti-migrantischen Rassismus – empirische Forschung und ihre politischen Kontexte, Ken Horvath (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)

17:45 Die brennenden soziologischen Themen der Zeit, Hilde Weiss (Universität Wien)

18:00 Podiumsdiskussion: Bedarf soziologischer Forschung der Gegenwart (Moderation: Christoph Reinprecht)

Es diskutieren: Jörg Flecker (Universität Wien), David Reichel, Ursula Till-Tentschert (beide Agentur der Europäischen Union für Grundrechte), Anne Unterwurzacher (Zentrum für Migrationsforschung), Hilde Weiss (Universität Wien)

18:30 Der Werdegang von Hilde Weiss und abschließende Worte, Wolfgang Schulz und Christoph Reinprecht (beide Universität Wien)

Anschließend informeller Ausklang mit Getränken


Veranstalter

Institut für Soziologie


Kontakt

Ao. Univ.-Prof. Dr. Christoph Reinprecht
Institut für Soziologie
+43 (1) 4277-48135
christoph.reinprecht@univie.ac.at