Mittwoch, 09. März 2016, 18:30 - 20:00 iCal

GESCHICHTE am MITTWOCH/GESCHICHTE im DIALOG

Amerikas unterschätzter letzter Botschafter am Wiener Kaiserhof

Institut für Geschichte/HS 45
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Kurt Bednar Abstract: Der letzte amerikanische Botschafter am Wiener Hof (1913-1917) hat von Zeitgenossen kein gutes Zeugnis erhalten und wurde von der Nachwelt dann bald vergessen. Dieses Schicksal ist unverdient. Er war wie viele andere Diplomaten nicht auf das vorbereitet, was kam. Er kam nicht nach Wien, um reich zu werden; mit seinem privaten Vermögen, das freilich seine Frau in die Ehe gebracht hatte, unterstützte er die Leiden der Bevölkerung im Krieg. In die Friedensbemühungen Wilsons war er nur am Ende eingeschaltet, als es galt, Wien von Berlin zu trennen. In mehreren Besprechungen mit Außenminister Czernin versuchte Penfield, den Abbruch der Beziehungen zu verhindern, der durch den U-Boot-Krieg der Deutschen drohte. In Washington harrte der Österreicher Tarnowski, den Wien als Nachfolger Dumbas vorgesehen hatte, des Empfangs durch Wilson. Dazu kam es aber nicht mehr. So mußte Penfield unter schwierigen Verhältnissen weichen. Er stand im regen Kontakt mit wichtigen Politikern in Amerika, etwa Colonel House, und sandte lange und interessante Berichte aus Wien an seinen Dienstgeber, Außenminister Lansing, für die er auch von Wilson gelobt wurde. Nebenbei brachte sich seine Frau in Wien ein, versuchte Deutsch zu lernen und half karitativ.

Zur Person: Kurt Bednar wurde in Wien am 29. Dezember 1950 geboren und promovierte zum Dr. jur. 1974 und zum Dr. phil. (Geschichte) 2012 an der Universität Wien. Er verfasste bis jetzt drei Bücher und viele Fachbeiträge zu rechtlichen und nun auch zu historischen Themen, war beruflich u.a. Unternehmer und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für das HdG NÖ.


Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

Dr. Petra Svatek
Institut für Geschichte
427740801
petra.svatek@univie.ac.at