Donnerstag, 19. November 2015, 12:00 - 14:00 iCal

INTERAKTIONEN - Reading the Home/Video

Renée Winter

Reading the Home/Video. Intertextualität und Selbstdokumentation

Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte
Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien

Vortrag


Das Projekt „The changing role of audio-visual archives as memory storages in the public space“ an der Österreichischen Mediathek beschäftigt sich mit der Sammlung, Digitalisierung und Archivierung privater Videobestände. Im Rahmen dieses vom WWTF geförderten Projekts werden selbst hergestellte Videoaufnahmen vornehmlich aus dem Zeitraum der 1980er bis 2000er Jahre gesammelt und für eine zukünftige Forschung aufbereitet. Motive und Inhalte der Videos sind breit gestreut und umfassen Reisen, Geburtstage und Hochzeiten, Haustiere und Hausbau, selbstentworfene fiktionale Geschichten, Dokumentationen mit Vor- und Nachspann, Aufnahmen aus aktivistischen Zusammenhängen von Demonstrationen und politischen Veranstaltungen, Kinder, Konzerte und Arbeit sowie Freund_innen, Sport und Garten.

Ein Großteil der Sammlung besteht aus in der Literatur als „Home Videos“ bezeichneten Aufnahmen. Videofilmen als mediale Praxis der Herstellung eines „Homes“ steht in einem intertextuellen Verhältnis mit anderen medialen Produktionen und Praxen: mit Produktwerbungen und Videoratgebern, mit Amateurfilmzeitschriften und TV-Sitcoms, sowie mit anderen Medien der audio-/visuellen Familiengeschichtsschreibung wie Schmalfilm und Fotografie.

In Hinblick auf eine medienhistorische Verortung von Home Video als auto/biographische Praxis wird diesen intertextuellen Bezügen in der Konstruktion von Privatheit und Familie ebenso nachgegangen wie der Frage nach Funktionen und möglichen Lektüren dieser Erzählungen und Dokumentationen des eigenen Lebens und des Lebens von Anderen.

Renée Winter ist Historikerin mit den Schwerpunkten Mediengeschichte und -theorie, Gender, Nachgeschichte des Nationalsozialismus und Migration/Postkolonialismus. Derzeit wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der Österreichischen Mediathek. 2014 publizierte sie ihre Dissertation unter dem Titel „Geschichtspolitiken und Fernsehen. Repräsentationen des Nationalsozialismus im frühen österreichischen TV (1955-1970)“. Lehraufträge am Institut für Zeitgeschichte und für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, Kunstuniversität Linz und Paris-Lodron-Universität Salzburg.

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Veranstalter

INTERAKTIONEN / Institut für Zeitgeschichte


Kontakt

Marianne Ertl
Institut für Zeitgeschichte
4277-41202
marianne.ertl@univie.ac.at