Dienstag, 18. März 2025, 18:30 - 20:00 iCal
Diskurse der Ein- und Ausgrenzung.
Ringvorlesung des Instituts für Germanistik
Hörsaal 31 Hauptgebäude Universität Wien 1. Stock, Stiege 9
Universitätsring 1, 1010 Wien
Vortrag
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Ein backlash ist es, der die aktuelle Migrations- und Flüchtlingspolitik des Westens charakterisiert: Unter dem Druck ökonomischer Krisen, hybrider Kriege und populistischer Ressentiments stehen vormalige Selbstverständlichkeiten (oder zumindest: verfassungsrechtliche Verbindlichkeiten) wie das Asylrecht ebenso zur Disposition, wie ‚Einwanderung‘ missliebig, ‚Ausweisung‘ hingegen zum Gebot der Stunde geworden scheint. ‚Inklusion‘ und ‚Exklusion‘ verstehen sich nicht mehr als soziale Phänomene, denen es politisch und gesetzlich gegenzusteuern gilt, sondern werden – als Parole, Programm oder Praxis – zur politischen Waffe. Nicht zuletzt auf dem Feld öffentlicher Rede zeichnet sich diese neue Dynamik der Ein- und Ausgrenzung ab: Die ‚Grenzen des Sagbaren‘ werden neu gezogen, vormals unverfängliche Begriffe (wie der der ‚Remigration‘) auf tendenziöse Weise umgewertet und Affekte wie Wut und Hass zum Treibmittel politischer Rhetorik.
Dass für die jüngste Entwicklung neben juristischen und ökonomischen, polizeilichen oder biopolitischen Aspekten auch sprachliche und narrative, (massen)mediale und ikonographische Faktoren ganz entscheidend sind, ruft das Institut für Germanistik auf den Plan. In einer interdisziplinären Ringvorlesung will es zu einer aktuellen Lagebestimmung und zur Sortierung der zusehends verwirrten Begriffe beitragen, zugleich aber zur historischen Abschattung dessen, was man als ‚Diskurse der Ein- und Ausgrenzung‘ bezeichnen kann. Vorlesungen aus der Sprachwissenschaft stehen neben solchen aus der Sprachdidaktik. Literaturhistorische Sondierungen des Themas nimmt neben der Neugermanistik auch die Mediävistik vor. Und flankiert werden all diese Perspektiven durch eine kritische Rückschau auf uns selbst: auf jene nicht nur rühmliche Rolle, die das Fach Germanistik allgemein und das Wiener Institut konkret in den nationalitäts- und migrationspolitischen Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts gespielt hat.
Veranstalter
Kontakt
Barbara Scheffl
Universität Wien
Institut für Germanistik
4277-42101
barbara.scheffl@univie.ac.at
Erstellt am Montag, 10. März 2025, 07:54
Letzte Änderung am Montag, 10. März 2025, 16:21