Mittwoch, 06. Dezember 2017, 18:30 - 21:30 iCal
Ausstellungseröffnung CAMARADAS
Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939
Fotos aus dem Bestand des Spanienarchivs und des Fotoarchivs des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes.
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte
Spitalgasse 2-4, Hof 1.12, 1090 Wien
Buchpräsentation, Lesung
Programm
Moderation
Linda Erker | Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Grußworte
Oliver Rathkolb | Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Miguel Alonso Berrio | Botschaft des Königreiches Spanien
Einleitende Worte
Gerhard Baumgartner | Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Eva Friedler | Vereinigung österreichischer Freiwilliger in der Spanischen Republik 1936–1939
Eugen Gross | Verein „prenninger gespräche“
Zur Ausstellung und Präsentation des Sammelbandes
Georg Pichler | Universidad de Alcalá, Madrid
Im Anschluss
Besichtigung der Ausstellung und Wein
Zur Ausstellung
Am 17. Juli 1936 putschten spanische Generäle gegen die demokratisch gewählte Regierung der Zweiten Republik und traten damit den Spanischen Bürgerkrieg los. Drei Monate später wurden die Internationalen Brigaden gegründet, denen sich in den folgenden zwei Jahren an die 35.000 Männer und Frauen aus 53 Ländern anschlossen, darunter auch 1.400 österreichische Freiwillige, die den Faschismus unter „Spaniens Himmel“ bekämpften.
Die Ausstellung möchte das Schicksal der österreichischen Freiwilligen vor Augen führen und ihre Lebenswege nachzeichnen: die Kämpfe im Februar 1934 gegen den Austrofaschismus, ihre Flucht aus der Diktatur des „Ständestaats“ ins Exil und in den Krieg nach Spanien, wo sie in verschiedenen Einheiten zum Einsatz kamen oder für den Sanitätsdienst tätig waren. Nach dem Ende des Bürgerkriegs kam ein Großteil von ihnen in die französischen Lager, später in die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Viele waren im Widerstand in Frankreich, am Balkan oder hinter der Front in Österreich aktiv, andere schlossen sich den Armeen der Alliierten an, bis sie schließlich im Mai 1945 in ihre Heimat zurückkehren konnten.
Die Ausstellung möchte nicht nur an den österreichischen Widerstand gegen den Faschismus erinnern, sondern auch in einer Zeit, in der faschistische Tendenzen sich erneut breit machen, die österreichischen Freiwilligen als Beispiel für den antifaschistischen Kampf zeigen und ein kollektives Denkmal setzen, das ihnen lange Zeit vorenthalten geblieben ist.
Zum Sammelband
Camaradas. Österreicherinnen und Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939. Hg. v. Georg Pichler u. Heimo Halbrainer. Graz: CLIO 2017.
80 Jahre nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs unternimmt das Buch den Versuch, eine Leerstelle im sozialen Gedächtnis Österreichs zu füllen und aus einer interdisziplinären Perspektive über die Teilnahme der österreichischen Freiwilligen nachzudenken.
Aktuelle Erkenntnisse in der internationalen Aufarbeitung des Themenbereichs, die Öffnung russischer Archive und die jüngsten Forschungsergebnisse zur österreichischen Geschichte der dreißiger und vierziger Jahre erlauben es, einen neuen Blick auf das Thema zu werfen.
Im Rahmen der gedächtnispolitischen Debatte um den Bürgerkrieg in der spanischen und europäischen Geschichte werden Themenkomplexe wie die literarische und künstlerische Verarbeitung, der Beitrag der Frauen, Übersetzen und Dolmetschen, ideologische Aspekte innerhalb der Internationalen Brigaden oder die Teilnahme von Österreichern auf Seiten der aufständischen Generäle behandelt.
Zur Webseite der Veranstaltung
Veranstalter
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte
Kontakt
Marc Drews
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte der Universität Wien
+43.1.4277.16711
marc.drews@univie.ac.at
Erstellt am Mittwoch, 15. November 2017, 12:08
Letzte Änderung am Mittwoch, 15. November 2017, 15:03