Samstag, 24. Mai 2014, 09:30 - 17:00 iCal

Workshop: Storylines and Blackboxes.

Konstellationen auto/biographischer Erzählungen über Gewalterfahrungen im Kontext des Zweiten Weltkrieges.

Loos-Räume
Bartensteingasse 9/5, 1010 Wien

Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium


Weitere Termine

Donnerstag, 22. Mai 2014, 18:30 - 20:00

Freitag, 23. Mai 2014, 09:00 - 17:30

Gewalterfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven spielen in biographischen Erzählungen über die Zeit des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Rolle und haben in der Auseinandersetzung mit der Nachgeschichte des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen besondere Aufmerksamkeit erfahren. Die Bedeutung dieser Gewalterzählungen im Kontext gesellschaftlicher, insbesondere na-tional ausgerichteter Identitätskonstruktionen ist seit längerem Gegenstand differenzierter Reflexion und Theoriebildung. Dagegen blieb der auto/biographische Charakter vieler dieser Erzählungen bislang wenig beleuchtet – auch wenn gerade in jüngster Zeit angesichts des Umbruches zwischen kommunikativem und kulturellem Gedächtnis die Bedeutung und Geschichte der Figur des „Zeitzeugen“, und das Verhältnis zwischen ZeithistorikerInnen und ZeitzeugInnen neu befragt wurde.

Die Historizität dieser Konstellationen und der Erzählungen, die in ihrem Kontext seit 1945 entstanden sind und entstehen, bilden den Fokus des Workshops. Ein zentrales Anliegen ist es, diese Fragen in einer erweiterten und vergleichenden Perspektive auf die europäische und globale Nachgeschichte des Zweiten Weltkrieges zu reformulieren und nochmals theoretisch durchzudenken.

Die historische Dynamik dieser Konstellationen und der Entstehungszusammenhang der Erzählungen stehen dabei im Mittelpunkt. Hier gilt es nachzufragen, wer in welchen historischen und kommunikativen Konstellationen und in welcher biographischen Situation über Gewalterfahrung erzählt. Diese Nachfrage richtet sich auch an diejenigen, die solches Erzählen anstoßen, provozieren, unterstützen. Was ist wann in welcher Form in einer Gesellschaft erzählbar, wann nicht, wann nicht mehr? Wie verhalten sich autobiographische Erzählungen zu erinnerungspolitischen Konstruktionen von Identität, Authentizität, (Zeit)ZeugInnenschaft?

Eine Veranstaltung des Instituts für Zeitgeschichte und dem Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien sowie dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)

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Veranstalter

Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien


Kontakt

Sara Vorwalder
Institut für Zeitgeschichte
+43-1-4277-41223
sara.vorwalder@univie.ac.at