Montag, 24. März 2014, 19:00 - 21:00 iCal

Uran

Die strahlende Zukunft Afrikas

Seminarraum 1- 1F-EG-01,Universitätscampus, Hof 1
Spitalgasse 2-4, 1090 Wien

Vortrag


In den letzten Wochen protestierten tausende Menschen in der Hauptstadt Niamey gegen den französischen Großkonzern AREVA. Anlass sind die Neuverhandlungen der Verträge für den Uranabbau. Sie protestieren gegen die Verstrahlung von Böden und Wasser, gegen die gesundheitliche Gefährdung der Minenarbeiter_innen und fordern einen fairen Anteil am Reichtum.

Seit vierzig Jahren liefert der Sahelstaat Niger Uran für die Atomkraftwerke der ehemaligen Kolonialmacht. In dem Sahelstaat selbst haben knapp 90 Prozent der Bewohner_innen keinen Zugang zu elektrischem Strom. Niger zählt trotz seiner Bodenschätze zu den ärmsten Ländern der Welt und liegt an vorletzter Stelle (Platz 186) im UNDP Development Report 2012. Der Bergbau macht über 70 Prozent der Exporte aus, aber trägt nur 5,8 Prozent zum Bruttosozialprodukt bei.

Während der ‚Gelbe Kuchen‘, wie das aus Uranerzen gewonnene, pulverförmige Gemisch genannt wird, mit LKWs nach Cotonou und dann per Schiff nach Frankreich transportiert wird, hat sich vor Ort ein Berg aus über 35 Millionen Tonnen radioaktivem Schutt und Chemikalien angesammelt. Die französische Umweltorganisationi CRIIRAD und Greenpeace nahmen vor Ort Proben. Das Ergebnis: Die Strahlung verbirgt sich in der Erde, in der Luft und im Wasser, in den Hauswänden, ja sogar im Kochgeschirr. Die Belastung in Boden- und Wasserproben lagen weit über den WHO Grenzwerten.

Wer zahlt für die Sanierungskosten? Wer verdient wie viel am „Gelben Kuchen“? Welche Spielräume haben die nationalen Regierungen bei den Verhandlungen mit den transnationalen Konzernen? Welche Jobs werden durch die Uranminen geschaffen, und wie steht es um die Rechte der Arbeiter_innen?

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Veranstalter

VIDC


Kontakt

irène hochauer-kpoda
VIDC-Wiener Institut
Projekt/Eventmanagement
01713359469
hochauer-kpoda@vidc.org