Mittwoch, 05. März 2014, 18:30 - 20:00 iCal

Geschichte am Mittwoch/Geschichte im Dialog

Marita Hübner: Hybridität und Formenvielfalt in Naturforschung und Satire der Aufklärung

Universität Wien - Institut für Geschichte, HS 45
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Naturwissenschaft und Satire der Aufklärung erhellen sich gegenseitig. Behauptet diese, nützliches Wissen bereit zu stellen, zeigt jene schonungslos das Absurde und Lächerliche, Eitle und Verschwenderische an der Naturforschung auf. Möchte Naturforschung sich als ästhetisch ansprechend präsentieren, suggeriert die Satire, dass es mit der Erhabenheit ihrer Objekte nicht allzu viel auf sich hat. Will Naturforschung zur Aufklärung beitragen, glaubt Satire über den provinziellen Charakter der Naturforschung selbst aufklären zu müssen. Was lässt sich mittels Satire in diesem gleichsam verspiegelten Diskursraum über den Charakter der im Entstehen begriffenen Naturwissenschaften in Erfahrung bringen?

Mein besonderes Interesse gilt den hybriden Formen von Wissen, Naturforschung und Satire. Hybride, monströse, und andere, außerhalb der Norm stehende Lebens-, Phantasie- und Naturformen finden sich vermehrt als Gegenstände sowohl von Kunst, Naturforschung als auch Satire. Von Interesse ist nicht nur der Bestand der etablierten Wissenskategorien angesichts der Formenvielfalt. Hybridität in Naturforschung und Satire lässt uns auch die Bezüge der Naturforschung zu anderen Wissensbereichen, etwa der Geschichte, schärfer erfassen. Die Verflechtung von Satire, Geschichte und Naturforschung bildet selbst ein hybrides Ganzes. Seien Rekonstruktion lädt zu einer Revision unserer historiographischen Kategorien ein. Die Schlüsselbedeutung der Hybridität für das Wissen soll beispielhaft anhand von einigen ausgewählten Wissenschaftssatiren der Aufklärung veranschaulicht werden.


Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

MMag.Dr. Andrea Brait
Institut für Geschichte
427740801
andrea.brait@univie.ac.at