Montag, 13. Januar 2014, 18:30 - 20:00 iCal

"Productive sites“, Marktdörfer oder Zollhäuser?

Neue archäologische Funde mittelalterlicher Verlustmünzen aus österreichisch-mährischem Grenzgebiet.

Vortrag von Prof. Mgr. Ji?í Machá?ek Ph. D. (Brno) und Dipl.-Ing. Jan Videman (Krom??íž)

Institut für Numismatik und Geldgeschichte
Franz Klein Gasse 1, 1190 Wien

Vortrag


Im Rahmen des Vortrags werden mittelalterliche Münzfunde vom Ende des 10. bis Anfang des 13. Jahrhunderts präsentiert, die in den letzten Jahrzehnten im unteren Thayatal während Ausgrabungen sowie Begehungen mit Hilfe des Metallsuchgeräts aufgefunden wurden. Es sind an die 200 Münzen erfasst worden, die für das Kennenlernen des Geldumlaufs in Mähren am Ausklang des frühen Mittelalters von ausschlaggebender Bedeutung sind. Insbesondere die Einzelfunde der Verlustmünzen galten bislang als selten. Fünf Münzen von der Grabungsstelle Kostice-Zadní hrúd und deren Umgebung stammen aus der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts. Die meisten davon sind vor das Jahr 976 datierbare Prägungen – die einzigen, die bisher im unteren Thayatal und Marchtal, dem österreichischen Donautal und dem Karpatenbecken erfasst werden konnten. Die Münzfunde aus der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts verweisen auf die bedeutende Rolle der ungarischen Münze im Rahmen des Umlaufgelds in Mähren. Ab Mitte des 11. Jahrhunderts erscheinen zahlreiche Münzen einheimischer Provenienz, die vor allem die Przemysliden von Olmütz geprägt hatten.


Veranstalter

Institut für Numismatik und Geldgeschichte


Kontakt

Hubert Emmerig
Institut für Numismatik und Geldgeschichte
01 4277 40705
hubert.emmerig@univie.ac.at