Freitag, 25. November 2022, 16:45 - 18:15 iCal

Damals, als das Theater (noch) nicht modern war

Überlegungen zum Theatralitätsgefüge im deutschsprachigen Raum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

UZAII Geozentrum, Hörsaal 5
Josef-Holaubek-Platz 2, 1090 Wien

Vortrag


Die Jahrzehnte im Vorfeld der sogenannten „historischen Avantgarde“ – also jene Epoche, die in Fachkulturen wie der Literatur- oder der Kunstgeschichte in der Regel als „Realismus“ bezeichnet wird – haben vonseiten einer Theaterwissenschaft, die sich als „Kunstwissenschaft“ begriffen hat, lange Zeit kaum Aufmerksamkeit gefunden.

Dieses Desinteresse lag wohl wesentlich darin begründet, dass die Bühnenpraxis dieses Zeitraums dem Anschein nach kein durchschlagendes Innovationspotenzial besaß.

Die Annahme, Theater oder Theatralität außerhalb der Institution „Theater“ sei im mittleren und späteren 19. Jahrhundert weitgehend zurückgedrängt gewesen, könnte sich mit den Beobachtungen Richard Sennetts decken, der von der Stadt des 19. Jahrhunderts als einer „city of passive spectacle“ spricht und „silent observation as a principle of public order“ dieser (Stadt-)Gesellschaft herausstellt.

Vor dem Hintergrund von Sennetts historisch-theoretischen Ausführungen diskutiert der Vortrag eine Reihe bekannter und weniger bekannter Schau-Ereignisse im Übergang von Lebenstheater und Kunsttheater.


Veranstalter

tfm / Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft


Kontakt

Spectacle - Perspektiven auf Theater und Performance. (Anke Charton, Theresa Eisele)
Institut f. Theater-, Film- und Medienwissenschaft
44310
theater.tfm@univie.ac.at