Freitag, 18. März 2022, 19:00 - 20:30 iCal

Menschengemachte Menschenleere

Menschengemachte Menschenleere. Der Fukushima-Zyklus der japanischen Künstlerin Hana Usui. - Podiumsdiskussion zum 11. Jahrestag der Dreifachkatastrophe von Fukushima im Rahmen der FOTO WIEN

Seminarraum 1 der Japanologie (Eingang 2.4.)
Spitalgasse 2 Hof 2 (Campus der Universität Wien), 1090 Wien

Diskussion, Round Table


Die japanische Künstlerin Hana Usui setzt sich in ihrer Kunst seit Jahren auf unterschiedliche Weise mit den Auswirkungen des Reaktorunfalls von Fukushima vom 11. März 2011 auseinander. Zuletzt schuf sie für ihr von Walter Seidl kuratiertes Projekt im Rahmen der FOTO WIEN im Neuen Kunstverein Wien die Installation „Warum dürfen wir nicht mit dem Sand spielen?“, die sich den Lebensumständen der Kinder nach der Atomkatastrophe widmet. Nach der Katastrophe reiste Hana Usui nach Fukushima, fotografierte und filmte die Landschaft, die vom Tsunami verheerte Küste, die schwarzen Müllsäcke mit kontaminiertem Erdreich, am Leben gelassene Kühe, etc. Aus diesem Material schuf sie die Foto-/Zeichnungsserie „Fukushima 2019“, gestaltete mehrere Installationen und kreierte gemeinsam mit Judith Brandner ein zehnminütiges, poetisch-dokumentarisches Video, das „die Harmlosigkeit“ der Atomenergie in Text und Bild hinterfragt. Brandaktuell, nimmt es doch das jüngste Greenwashing der EU der Atomenergie vorweg.

Der Philosoph Konrad Paul Liessmann meint: „In ihrer verhaltenen Eindringlichkeit fungieren die Fukushima-Arbeiten von Hana Usui als nachdenklicher Kommentar zu den aktuellen Debatten, nichts an ihnen ist schrill oder alarmistisch, aber in ihrer präzisen Zurückgenommenheit, in ihrer melancholischen Schönheit bereiten sie den Weg für eine Nachdenklichkeit, die vielleicht nötiger denn je wäre.“

 

Wie ist die künstlerische Herangehensweise an die Megakatastrophe? Was kann Kunst angesichts der Größe und Monstrosität des Ereignisses, und der politischen Realität bewirken? Warum setzt gerade Japan weiterhin auf die Atomenergie? Wie kann es nach der „Menschengemachten Menschenleere“ weitergehen?

 

Diskussion:

Marcello Farabegoli, Initiator der Diskussionsrunde, Kurator und Physiker

Konrad Paul Liessmann, Prof. em. f. Philosophie

Hana Usui, Künstlerin

Moderation: Judith Brandner, Wissenschaftsjournalistin ORF

 

Datum: 18. März, 19 – 20:30 Uhr

Ort: Universität Wien / Institut für Ostasienwissenschaften am AAKH-Campus, Seminarraum 1 der Japanologie (Eingang 2.4.),

Spitalgasse 2 Hof 2, 1090 Wien

Anmeldung ist bis 17. März 2022 erforderlich:

office@marcello-farabegoli.net

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie & AAJ (Akademischer Arbeitskreis Japan) & Marcello Farabegoli


Um Anmeldung wird gebeten


Kontakt

Florian Purkarthofer
Department of East Asian Studies
Japanologie
+43-1-4277-43814
florian.purkarthofer@univie.ac.at