Donnerstag, 11. November 2021, 09:00 - 17:00 iCal

Worte ohne Lieder

Von der Sprachästhetik zur ästhetischen Theorie in Adornos musikalischen Schriften


,

Symposium


Weitere Termine

Mittwoch, 10. November 2021, 19:30 - 20:15

Freitag, 12. November 2021, 10:00 - 18:15

Samstag, 13. November 2021, 10:00 - 13:30

SYMPOSION MIT KONZERT ZU ADORNOS MUSIKALISCHEN SCHRIFTEN

 

 

 

VERANSTALTENDE UND KOOPERIERENDE INSTITUTIONEN:

 

Institut für Philosophie der Universität Wien // Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien // Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig // .akut – Verein für Ästhetik und angewandte Kulturtheorie

 

Organisiert von Prof. Dr. Wolfgang Fuhrmann (Leipzig), Dr. Gabriele Geml (Wien), Mag. Han-Gyeol Lie (Wien/Graz), Prof. Dr. Nikolaus Urbanek (Wien)

 

 

 

AUFGRUND DER PANDEMIELAGE FINDET DIE VERANSTALTUNG IN HYBRIDEM SETTING STATT:

 

* für Vortragende vor Ort in den Räumlichkeiten der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

* für Publikum online via zoom. Für die Teilnahme ist eine persönliche Anmeldung erforderlich unter: musikwissenschaft@mdw.ac.at

 

 

 

INHALTE UND KONZEPT DER TAGUNG:

 

»Es gibt kein richtiges Leben im falschen.« – »Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen.« – »Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen.“ Solche pointierten Formulierungen, die sich beinahe als Slogans bezeichnen lassen, haben Theodor W. Adorno (1903–1969) auch bei denjenigen bekannt gemacht, die seine Schriften nicht gelesen haben, und oft werden sie in falscher Vereindeutigung für die komplexe gedankliche Bewegung seiner Texte substituiert. Adorno selbst erblickte seinen philosophischen Beitrag allerdings nicht so sehr in »Thesen oder Positionen«, als in dem dynamischen Sinnzusammenhang seiner Texte, die er mit Begriffen wie »Kraftfeld«, »Essay« oder »Komposition« belegte und deren Intention sich ihm mit der Idee der Autonomie verband.

 

Die konstitutive Funktion der sprachlichen Darstellung wird gerade auch in jenem Bereich von Adornos Schreiben deutlich, der auf alle anderen ausgestrahlt hat, und dem Adorno die prägnant doppelsinnige Bezeichnung »Musikalische Schriften« gab; ähnlich, wie er in späteren Jahren von »Ästhetischer Theorie« sprach. In diesen Schriften gelang es Adorno, der seine schriftstellerische Tätigkeit als Musikkritiker begonnen und der darüber hinaus bei Alban Berg Komposition studiert hatte, nicht nur den Zwiespalt zwischen einer für viele unzugänglichen, aber exakten musiktheoretischen Terminologie und einer metaphorischen Umschreibung der expressiven und atmosphärischen Qualitäten von Musik produktiv auszuloten; er unternahm auch den bis heute kontroversiellen Versuch, in Musik gesellschaftliche Sinngehalte unter Rekurs auf die philosophische Kategorie der Wahrheit aufzudecken. Dabei erscheint die Konzeption eines »musikalischen Schreibens« doppelt bemerkenswert bei einem Autor, dessen Fragment über Musik und Sprache mit dem Satz schließt: Die Sprachähnlichkeit der Musik »erfüllt sich, indem sie von der Sprache sich entfernt.«

 

Die Tagung will sich – in einer Zeit, in der sich nach dem Wort von Werner Hamacher ein »anti-philologischer Affekt« unter den Geisteswissenschaften beobachten lässt – Aspekten der Sprache, des Stils und des Schreibens, insbesondere aber dem Verhältnis von sprachlich artikuliertem Gedanken und Musik bei Adorno widmen. Im Fokus steht das Verhältnis von philosophischer Sprache, die sich in der Bewusstheit ihrer Formung auch als ästhetisch geprägt verstehen lässt, und der verbalen Annäherung insbesondere ans musikalische Phänomen.

 

Der Titel der Tagung »Worte ohne Lieder« zitiert den ursprünglichen Titelvorschlag Adornos für jene Essay-Sammlungen, die schließlich – unter Wahrung des musikalischen Anklangs – als Noten zur Literatur erscheinen sollten.

 

 

 

 

 

DETAILLIERTE INFORMATIONEN ZUM PROGRAMM:

www.vereinakut.at/projekte/worte-ohne-lieder-2021/

www.mdw.ac.at/veranstaltung/

 

 

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

Institut für Philosophie


Um Anmeldung wird gebeten


Kontakt

Dr. Gabriele Geml
Institut für Philosophie der Universität Wien
+43-1-4277-46431
gabriele.geml@univie.ac.at