Dienstag, 14. Januar 2020, 19:30 - 21:00 iCal

Kreative (Miss)Verständnisse

Präsentation eines FWF-Projekts im Rahmen der Künstlerischen Forschung

Institut für Musikwissenschaft
Spitalgasse 2, hof 9 (Campus), 1090 Wien

Präsentation


In dieser Lecture-Performance werden die Zwischenergebnisse des laufenden FWF-PEEK-Projekts Kreative (Miss)Verständnisse: Methodologien der Inspiration (2018-2021) vorgestellt, das von Johannes Kretz und Wei-Ya Lin an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien geleitet wird. Im Zusammenwirken wissenschaftlicher und künstlerischer Darstellungsformen soll ein Überblick über das Forschungsprojekt gegeben werden.

Der Schwerpunkt des Projektes Kreative (Miss)Verständnisse liegt auf der Entwicklung neuer Umgangsweisen mit künstlerischer Inspiration, die unserem Verständnis zufolge auf Solidarität und gegenseitiger Wertschätzung basiert. Sie entsteht durch ein Zusammenspiel verschiedener theoretischer und methodischer Ansätze aus der Komposition Neuer Musik, der musikalischen Improvisation sowie der ethnomusikalischen und soziologischen Forschung. Prozesse des Verstehens als auch Nicht-Verstehens führen zu interessanten Zufallsentdeckungen, Inspirationen, neuen Forschungsfragen, innovativem künstlerischen Schaffen und manchmal auch zu angewandten Projekten. Wir ermutigen zu kreativen (Miss)Verständnissen, die aus der Interaktion von Wissenschaft und künstlerischer Praxis hervorgehen, zwischen europäischer Kunst- und Volksmusik sowie nicht-westlichen Stilen, insbesondere von indigenen Gruppen in Taiwan, wobei sich die Zusammenarbeit mit den Tao auf der Insel Lanyu als besonders intensiv erweist.

Die vortragenden wissenschaftlich-künstlerisch Forschenden legen ihren Fokus auf folgende Fragestellungen: Wie kann eine Klangkünstlerin durch das Verarbeiten von Klängen die eigene Feldforschungspraxis reflektieren? Auf welche Weise werden persönliche Erinnerungen von historischen Ereignissen bei den Tao geprägt? Wie können partizipative Ansätze bei wissenschaftlich-künstlerischen Forschungsprozessen angewendet werden? Wie kann man gemeinsam oder individuell musikalische Ideen entwickeln und realisieren, welche für alle Beteiligten auf die ein oder andere Weise bedeutsam/kompatibel sind bzw. an verschiedene Kontexte (Neue Musik, Tao-Traditionen etc.) angepasst werden können? Schließlich, wie gehen EthnomusikologInnen und KünstlerInnen mit vom Verschwinden bedrohten Musiktraditionen um, wie z.B. mit jener der Tao?

Johannes Kretz & Wei-Ya Lin

gemeinsam mit Chiao-Hua Chang, Samu Gryllus, Wolfgang Liebhart, Ming Wang und Hui Ye

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Veranstalter

Universität für Musik und darstellende Kunst


Kontakt

Daliah Hindler
mdw
+43 1 71155-2101
hindler-d@mdw.ac.at