Dienstag, 19. November 2019, 18:30 - 19:30 iCal

Der griechische Aufstand von 1821

zwischen Verfassungsrevolte und Religionskrieg

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung zu 1821

Institut für Byzantinistik und Neogräzistik
Postgasse 7/1/3, 1010 Wien

Vortrag


Als politischer Emanzipationskampf ging der griechische Aufstand von 1821 mit einem intensiven Konstitutionalisierungsprozess einher, der bereits im ersten Kriegsjahr einsetzte und enge Bezüge zu den demokratischen Verfassungsbewegungen aufwies, welche sich damals im westlichen Mittelmeerraum formierten. Gleichzeitig war er in der Wahrnehmung der beteiligten Akteure aber auch ein Religionskrieg der orthodoxen Christen des Osmanischen Reiches gegen ihre muslimischen Herrscher. Die politische Selbstlegitimierung des Aufstands erfolgte sowohl unter Hinweis auf seinen säkular-konstitutionellen, wie auf seinen religiösen Charakter, so daß beide Aspekte ein Spannungsfeld bildeten, innerhalb dessen im weiteren Verlauf des Krieges Staatsbürgerschafts- und nationale Identitätskonzepte artikuliert wurden. Der Vortrag betrachtet diesen von zahlreichen Widersprüchen begleiteten Prozess anhand ausgewählter Quellenbeispiele und gibt einen Ausblick auf seine weiteren Auswirkungen nach der griechischen Staatsgründung.

 

Ioannis Zelepos ist Historiker und Neogräzist in München. Seine Forschungen beschäftigen sich mit Geschichte und Kultur des modernen Griechenlands sowie mit religiösen Kulturen, Ideengeschichte und Identitätsdiskursen in Südosteuropa.

 

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Veranstalter

Institut für Byzantinistik und Neogräzistik, Österreichische Gesellschaft für Neugiechische Studien, Forschungsbereich Balkanforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften


Kontakt

Petra Greger
Institut für Byzantinistik und Neogräzistik
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
4277 41001
petra.greger@univie.ac.at