Dienstag, 04. Juni 2019, 18:15 - 19:30 iCal

Die vielen Gesichter der Krise:

Archäologische Perspektiven auf das spätrepublikanische Italien

 

Dr. Dominik Maschek (University of Oxford)

Seminarraum 12, Institut für Klassische Archäologie
Franz-Klein-Gasse 1, 1. Stock, 1190 Wien

Vortrag


Die Bürgerkriege und das Ende der römischen Republik waren kein stadtrömisches, sondern ein zutiefst italisches Phänomen. In einschlägigen historischen Behandlungen dieser Krisenzeit findet sich nach wie vor die Idee, dass die überwiegende Mehrzahl der namenlosen historischen Akteure, gezwungen von ihren ökonomischen und sozialen Verhältnissen, im Moment der Krise zu reinen Komparsen eines von sehr wenigen echten Protagonisten bevölkerten Schauspiels geworden wäre. Der Vortrag wird versuchen, die zentrale Rolle dieser vermeintlichen Komparsen für die Krise der späten Republik durch eine kombinierte Auswertung von literarischen und archäologischen Quellen neu zu bewerten: Im Zentrum stehen dabei erstens die generationenübergreifenden Auswirkungen von Gewalt und Zerstörung im Mittelmeerraum des 2. und 1. Jhs. v. Chr., mit einem besonderen Fokus auf Italien; zweitens die italische Landwirtschaft und das Thema von Grundbesitz, Subsistenz, Wohlstand und Umverteilung; und drittens die Welt der Städte und des Konsums und der enorme Urbanisierungsschub, dem bestimmte Teile Italiens im 2. und 1. Jh. v. Chr. unterworfen waren.


Veranstalter

Institut für Klassische Archäologie


Kontakt

Günther Schörner
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Klassische Archäologie
+43-1-4277-40615
guenther.schoerner@univie.ac.at