Samstag, 22. Juni 2019, 09:00 - 14:45 iCal
Kausalität+Plausibilität/Causality+Plausibility
Evaluation zwischen Wissenschaft und Praxis/
Evaluation between Science and Practice
Aula am Campus der Universität Wien
Spitalgasse 2-4 / Hof 1.11, 1090 Wien
Tagung
Weitere Termine
Freitag, 21. Juni 2019, 11:00 - 19:00
Frühjahrstagung 2019 des AK Methoden in der Evaluation, DeGEval – Gesellschaft für Evaluation
Die Anmeldung erfolgt elektronisch unter: www.conftool.net/ak-methoden-2019/
Inhalte:
Evaluatorinnen und Evaluatoren stehen heute mehr denn je vor der Aufgabe, den wissenschaftlichen und methodischen Ansprüche an Evaluationen gerecht zu werden. Per Definition müssen Evaluationen den Anforderungen wissenschaftlicher Güte entsprechen, sind somit ‚angewandte Wissenschaft‘. Die Frage adäquater Methodenanwendung ist Evaluierungen somit inhärent und war folglich von Beginn an Gegenstand intensiver Diskussionen. Ein zentrales und wiederkehrendes Thema betraf den Einsatz adäquater Methoden zur Kausalitätsanalyse, infolgedessen diverse Ansätze aufgezeigt wurden: Neben dem vermeintlichen Gold-Standard experimenteller Ansätze und quasi-experimentellen Designs stehen mittlerweile mit theoriebasierten Evaluationsansätzen auch wissenschaftstheoretische Alternativen zur Verfügung, die nicht auf der Untersuchung eines Kontrafaktums beruhen.
Dennoch unterscheiden sich insbesondere Kausalitätsanalysen im Rahmen von Evaluationen in der Praxis teilweise stark von wissenschaftlichen Studien: Einschränkungen in der Umsetzung anerkannter Methoden werden häufig mit Hinweis auf einen Unterschied zwischen Wissenschaft und Praxis als unumgänglich gesehen und auf ‚Plausibilität‘ bzw. ‚Plausibilitätsüberlegungen ‘verwiesen. Plausibilität wird hierbei gewissermaßen als ‚alternative Methode‘ zu den in der Wissenschaft angewandten Methoden und Designs bzw. als zulässige Alternative zu gängigen wissenschaftlichen Gütekriterien beschrieben. Durch den Bezug auf Plausibilität soll die Reliabilität und Validität von Evaluierungsergebnissen gewahrt werden. Plausibilität wird jedoch nicht näher definiert und dementsprechend unter-schiedlich und in Abhängigkeit der Evaluierenden genutzt. Letztendlich ist ungeklärt, was konkret unter ‚Plausibilität‘ verstanden wird. Ungeklärt ist auch, welcher konkrete Unterschied zwischen Wissenschaft und (Evaluation-)Praxis existiert, der Plausibilität erfordern könnte, und inwieweit dies mit einer geringeren methodischen Qualität von Evaluationen einhergeht.
Zur Schließung dieser definitorischen Lücke soll die Frühjahrstagung 2019 des AK Methoden einen Beitrag leisten. Vor der übergeordneten Frage, ob und wie sich Evaluationen in methodischer Hinsicht von wissenschaftlichen Studien unterscheiden, soll aus verschiedenen fachlichen Perspektiven der Begriff der Plausibilität beleuchtet und diskutiert werden, inwieweit Plausibilität wissenschaftlicher Güte entsprechen kann und welche Mindeststandards gegeben sein müssen. Damit soll zeitgleich eine Diskussion über potentielle Grenzen zwischen Wissenschaft und Evaluation und ihrer Überwindung geleistet werden.
Die Frühjahrstagung 2019 ist zu Gast bei der Austrian Development Agency (ADA) und dem Institut für Internationale Entwicklung (IE) der Universität Wien.
Zur Webseite der Veranstaltung
Veranstalter
AK Methoden in der Evaluation, Austrian Development Agency, Institut für Internationale Entwicklung
Um Anmeldung wird gebeten
Kosten
Mitglieder der DeGEval: € 40,-
Nichtmitglieder: € 60,-
Studierende: € 20,-
Kontakt
Andrea Kremser
Institut für Internationale Entwicklung
+43-1-4277-239 15
andrea.kremser@univie.ac.at
Erstellt am Donnerstag, 02. Mai 2019, 16:52
Letzte Änderung am Montag, 06. Mai 2019, 08:46