Montag, 18. März 2019, 17:15 - 19:00 iCal

231. Institutsseminar

Christian Keitel (Landesarchiv Baden-Württemberg, FH-Potsdam)

Elise-Richter-Saal im Hauptgebäude der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien

Seminar, Workshop, Kurs


Die Klassiker der Archivwissenschaft respektive der Archival Science setzen ihren Untersu-chungsgegenstand weitgehend mit einer bestimmten Art von Unterlagen gleich (Akten, records). Auf der anderen Seite wurden die zentralen Konzepte zur digitalen Archivierung von Einrichtungen entwickelt, die sich selbst als digitale Archive bezeichnen, von der klassischen Archivwissenschaft aber nicht als Archive anerkannt werden, da sie sich nicht mit Akten oder Records beschäftigen. Beide Ansätze haben sich bislang kaum ausgetauscht. Deutlich wird der fehlende Austausch auch gegenüber den Bibliotheken, die zwar den Begriff der Archivbibliotheken kennen, den viel näher liegenden Begriff des Bibliotheksarchivs aber vermeiden. Wie sind schließlich die Literaturarchive oder auch die Datenarchive der Sozial- und Geowissenschaften einzuordnen? In dem vorzustellenden Buch wird versucht, diese Ansätze zusammenzuführen. Möglich wird dies, wenn wir Archive vor allem als Institutionen verstehen, die Dokumente und Informationen für ihre künftigen Nutzer erhalten. In der Archivwissenschaft sollten von der Bewertung über Erschließung, Bestandserhaltung bis hin zur Nutzung alle für Archive zentralen Fragen diskutiert werden. Die Überlegungen der klassischen Archivwissenschaft können ebenso wie die Konzepte von OAIS oder PREMIS einbezogen werden. In den Blick geraten auch die Rollen der handelnden Perso-nen, also der Archivare und der Nutzer. An die Stelle einer Abgrenzung tritt die Öffnung gegenüber den benachbarten Wissenschaften.


Veranstalter

Institut für Österreichische Geschichtsforschung


Kontakt

Stefanie Gruber
Institut für Österreichische Geschichtsforschung
27206
stefanie.gruber@univie.ac.at