Dienstag, 29. Mai 2018, 18:00 - 19:30 iCal

Beschäftigte als Sozialwesen: Digitalisierung

Beschäftigte als Sozialwesen: Digitalisierung und Entgrenzung von Arbeit im Lichte der Ansprüche an Arbeit und Leben

Gastvortrag von Stephan Voswinkel (Institut für Sozialforschung, Goethe-Universität, Frankfurt a.M.)

 

Hörsaal A, NIG 6. Stock
Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Vortrag


Die Kritik am Taylorismus hatte sich seinerzeit gerade an der starren Grenze zwischen Arbeit und Leben festgemacht. Die Stechuhr stand symbolisch für die Entfremdung in der Arbeit. Entgrenzungsprozesse haben inzwischen gezeigt, dass die Flexibilisierung der Grenzen von Arbeit und Leben neue Belastungen und andere Formen der Entfremdung mit sich bringen. Die Digitalisierung, so deutet sich an, könnte diesen Prozess weiter vorantreiben.

Vor diesem Hintergrund zeigt ein Blick auf die Ansprüche, die Beschäftigte an die Arbeit und an ihren Lebenszusammenhang richten, normative Maßstäbe auf, die an die Entwicklung entgrenzter Arbeit angelegt werden. Diese Ansprüche richten sich keineswegs umstandslos den Anforderungen unter, die an moderne, flexible ArbeitnehmerInnen gerichtet zu werden scheinen. Welche Potenziale und welche Gefährdungen sie sehen, wie sie mit ihnen umgehen, das ist nicht zuletzt von ihren Lebensorientierungen abhängig, in denen ihre Anspruchshaltungen eingebettet sind. Dabei verstehen sich die Beschäftigen meist als Sozialwesen, die in verschiedenen Bereichen gesellschaftlicher Existenz eingebunden sind und auch in der Arbeit in einem kooperativen Zusammenhang stehen. Anders formuliert ist es häufig gerade die schwindende Sozialität des Arbeitskontextes, unter der sie leiden. Deshalb kann die Lösung nicht einfach darin bestehen, sich abgrenzen zu lernen.

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Veranstalter

Prof. Dr. Christian Korunka


Kontakt

Elisabeth Dorfinger
Fakultät für Psychologie
AO-Psychologie
47331
elisabeth.dorfinger@univie.ac.at