Donnerstag, 15. Dezember 2016, 12:00 - 14:00 iCal

15.12. – INTERAKTIONEN – Elisabeth Malleier

Nachfragen. Zum Versuch der familien/auto/biographischen Rekonstruktion von Unterschichtsfamilien am Beispiel zweier alleinerziehender Frauen aus Südtirol während „Option“ und „Rücksiedlung“

Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte
Spitalgasse 2-4/Hof 1, Tür 1.13, 1090 Wien

Vortrag


Über die Auswirkungen von Politik auf Individuen in Zeiten zweier Diktaturen hinausgehend, thematisiert das 2016 erschienene Buch „Rabenmutterland“ von Elisabeth Malleier auch mehrere Tabus aus den ersten Nachkriegsjahrzehnten der Südtiroler Gesellschaft, wie die Stigmatisierung von psychiatrisch Erkrankten, Alkoholismus und Gewalt in der Familie. In die Familiengeschichte mit eingeflochten sind auch Erinnerungen an die Kindheit und Jugend der dritten Generation, der Autorin dieses Buches, die im Südtirol der 1960-er und 1970er Jahre aufwuchs. Daran schließen sich folgende Fragen:

- Wie wirkt die Nachgeschichte des Nationalsozialismus in das Schreiben von „Familiengeschichten“: Wer schreibt und wer schweigt über seine/ihre Familiengeschichte?

- Welches ist das emanzipatorische Potential von Wissenschaft?

- Wie lässt sich das Verhältnis von Leben und Schreiben, von Biographie und Geschichte, von Wissenschaft und Literatur in diesem Zusammenhang denken?

Elisabeth Malleier, promovierte Historikerin, geboren und aufgewachsen in Südtirol. Nach Krankenpflegeausbildung, Berufstätigkeit und Externistenmatura folgte das Studium der Geschichte in Innsbruck, Berlin und Wien. Forschungsschwerpunkte: Geschichte sozialer Bewegungen, Geschichte jüdischer Frauenvereine in Wien, Frauen- und Geschlechtergeschichte in Medizin und Krankenpflege. Zahlreiche Publikationen im In- und Ausland, journalistische Tätigkeit und Arbeit als Bibliothekarin. Lebt als Angehörige des akademischen Prekariats in Wien.

Letzte Publikationen: „Kinderschutz“ und „Kinderrettung“. Die Gründung freiwilliger Vereine zum Schutz misshandelter Kinder im 19. und 20. Jahrhundert. Innsbruck, Wien, Bozen 2014 (FWF-Projekt) und: Rabenmutterland. Meran 2016.

 

www.alphabetaverlag.it/de/Book/rabenmutterland/978-88-7223-250-7

www.studienverlag.at/page.cfm

 

 

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

Interaktionen - Institut für Zeitgeschichte


Kontakt

Marianne Ertl
Institut für Zeitgeschichte
4277-41202
marianne.ertl@univie.ac.at