Donnerstag, 01. Dezember 2016, 10:00 - 11:30 iCal

Marlowe und Shakespeare erfinden die Miniserie

Vortrag von Prof. Dr. Michael Gissenwehrer,

Ludwig-Maximilians-Universität München

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Jura Soyfer-Saal
Hofburg, Batthyanystiege, 1010 Wien

Vortrag


Unermüdlich hatten Wortklauber zu überzeugen versucht, was jetzt Algorithmen in kurzer Zeit klarzustellen imstande sind - mindestens 17 ursprünglich allein William Shakespeare zugeschriebene Dramen waren überwiegend Gemeinschaftsarbeiten. So stammen die Historienstücke "King Henry VI, Part 1/2/3" von Shakespeare und Christopher Marlowe. Den beiden gelang mit ihrer Miniserie - vervollständigt durch "King Richard III" - ein Kassenschlager, dem die nächste Staffel um "King Richard II", "King Henry IV, Part 1/2" und "King Henry V" in nichts nachstand. Den gegenwärtigen Hype um Serien mitdenkend, werden sich die Schwerpunkte des Vortrags um Zeitgeist, Spielplan, um die Quellen - im Fall der Henrys und Richards sind es die Fakten der Wars of the Roses, die in den Chroniken von Edward Hall und Raphael Holinshed ihre Dokumentation bzw. ihre bewusste propagandistische Fehlinterpretation fanden - sowie um die dramaturgischen Finessen bis Grobheiten von Shakespeare und Marlowe entwickeln. Die Beweisführung, dass die zwei Elizabethaner (I) bezüglich Phantasie, Machtdiskurs und Splatter mit ihren nachgeborenen Kunsthandwerklern mehr als gut mithalten können, obliegt der BBC Miniserie "The Hollow Crown".

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Veranstalter

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft


Kontakt

Isolde Schmid-Reiter
TFM
4277-48432
isolde.schmid-reiter@univie.ac.at