Mittwoch, 11. Mai 2016, 18:30 - 20:00 iCal

Geschichte am Mittwoch/Geschichte im Dialog

Eine Frage der Loyalität. Spanische Herrschaft im multiethnischen Louisiana, 1762–1803

Hauptgebäude der Universität Wien/HS45
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Alexander Cors: Abstract: Als Spanien 1762 von Frankreich die Kolonie Louisiana erhielt, ging es der Regierung in Madrid vor allem darum, die Minen Neuspaniens vor Angriffen aus den britischen Territorien Nordamerikas zu schützen. Dazu galt es, das nur spärlich besiedelte Mississippi Tal zu einer Barriere (‚barrera‘) zu formen. Um dieses Ziel zu erreichen, argumentierten reformwillige Amtsträger in Louisiana und Spanien für eine Lockerung der strengen Migrationsbestimmungen und für eine aktive Anwerbung auch ausländischer Siedler. So fanden sich in Louisiana bald neben Franzosen, Kreolen und Deutschen auch Spanier, vertriebene Akadier, Briten, haitianische Flüchtlinge und anglo-amerikanische Siedler. Diese Diversität barg in den Augen der Kolonialadministration aber auch Risiken. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Rechtstraditionen und Herrschaftsverständnisse konnte, das hatte die Rebellion von 1768 eindrücklich gezeigt, zu gefährlichen Spannungen führen. Der Vortrag beleuchtet den Diskurs der Gouverneure und Provinzkommandanten, die im Austausch untereinander und mit ihren übergeordneten Stellen in Kuba und Spanien das Verhältnis verschiedener ethnischer Gruppen zur spanischen Herrschaft einzuschätzen und zu beeinflussen suchten. Die Frage, die sie in diesem Zusammenhang umtrieb, war: Wer stand loyal zur Krone und welche Gruppen musste man besonders im Auge behalten?


Veranstalter

Institut für Geschichte


Kontakt

Dr. Petra Svatek
Institut für Geschichte
427740801
petra.svatek@univie.ac.at