Donnerstag, 21. Januar 2016, 18:30 - 20:00 iCal

Liebe, Medien und Politik

Zum semantischen und strukturellen Wandel in Japan im 19. Jahrhundert

Takemitsu MORIKAWA (Universität Luzern)

Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie, Seminarraum Jap 1
Spitalgasse 2, UniversitätsCampus Hof 2, Eingang 2.4, 1090 Wien

Vortrag


Die Geburtsstunde der modernen Liebe in Japan sucht man üblicherweise in der Meji-Zeit (1868-1912) und in Schriften von dem vom Christentum beeinflussten Kitamura T?koku (1868-1894). Kannten jedoch die Japaner vor der Kontaktaufnahme mit dem „Wes-ten“ wirklich keine Liebe, sondern nur sexuelle Begierde und Fleischlust, wie Kitamura be-hauptete? In diesem Vortrag wird mit der sozio-kulturellen Evolutionstheorie diese ver-breitete These auf die Probe gestellt, durch den Vergleich von der idealtypisch rekonstruierten Semantik der modernen „Romantischen Liebe“ mit der Liebessemantik in der Kasei-Epoche (1803-1941) einerseits und mit der in der Meiji-/Taish?-Zeit (1868-1925) andererseits. Es zeigt sich, dass die Triebkraft der sozio-kulturellen Evolution in der Medienentwicklung seit dem 17. Jahrhundert zu finden ist. Auch schufen der intensivierte Kontakt mit den westlichen Mächten ab 1853 und die Reformpolitik seit der Meiji-Restauration weitere günstige Bedingungen für die Ausdifferenzierung des Systems für Intimbeziehungen.


Veranstalter

Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie und AAJ (Akademischer Arbeitskreis Japan)


Kontakt

Mag. Angela Kramer
Universität Wien
Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie
4277-43801
angela.kramer@univie.ac.at