Donnerstag, 14. Januar 2016, 18:00 - 20:00 iCal

Kirsten Goetze: Der letzte (!) letzte (?) Prozess.

John Demjanjuk und die Folgen.

Institut für Zeitgeschichte, Seminarraum 2
Spitalgasse 2-4, Hof 1, 1.13, 1090 Wien

Vortrag


Nachdem gegen John Demjanjuk, Wachmann im Vernichtungslager Sobibor, 2009 vor dem Landgericht München Anklage erhoben worden war, schrieb die Presse, dies sei „das letzte Verfahren“ gegen einen Täter der NS-Zeit. Aber es folgten weitere, darunter der Prozess gegen den SS-Mann Oskar Gröning in Auschwitz, das im Juni 2015 zu Ende ging. Und immer noch stehen Ermittlungen wegen nationalsozialistischer Gewaltverbrechen an. Welchen Einfluss haben die Fragestellungen und Befunde der Justiz auf historische Erkenntnisse? Erweitern sie noch heute unser Wissen über die Verbrechen des Dritten Reiches, so wie in den sechziger Jahren und danach? Oder koppeln sich Justiz und NS-Forschung zunehmend voneinander ab und gehen entgegengesetzter Wege?

Zur Person:

Kirsten Goetze ist Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Sie studierte Rechts- und Geschichtswissenschaft in Berlin und Freiburg. Sie war ferner Richterin am Landgericht in Sachsen-Anhalt. Von 2007 bis 2012 wirkte sie als Dezernentin an der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in Ludwigsburg führend mit bei der justiziellen Verfolgung von NS-Tätern. Zu ihren Interessenschwerpunkten zählt das Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Justiz. Im Sommer 2014 forschte sie als Fellow am United Holocaust Memorial Museum, Washington D.C., zum Thema „Eichmann as a source“.

Eine Veranstaltung des Forschungsschwerpunkts „Diktaturen, Gewalt, Genozide“ der

Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät und des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien.

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Veranstalter

Forschungsschwerpunkt "Diktaturen, Gewalt, Genozide"


Kontakt

Sara Vorwalder
Institut für Zeitgeschichte
+43-1-4277-41223
sekretariat.steinbacher.zeitgeschichte@univie.ac.at