Freitag, 11. Dezember 2015, 10:00 - 18:00 iCal
Intermedialität im Musikwissenschaftlichen Diskurs
Zum Verhältnis von Auralität, Bildlichkeit und Schriftlichkeit im Digitalen Raum
Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien
Spitalgasse 2-4, Hof 9, 1090 Wien
Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium
Aus Anlass der Umstellung und Neupositionierung der Musicologica Austriaca als digitale Open-Access-Zeitschrift veranstaltet die Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft diesen Studientag, um sich mit Fragen und Konsequenzen zu beschäftigen, die sich aus dieser Umstellung für den musikwissenschaftlichen Diskurs ergeben.
Der Wechsel von einer Print-Publikation zu einem digitalen Publikationsformat ist nicht ein einfacher Transfer von einem Publikationsformat in ein anderes, damit verbunden ist vielmehr ein Transformationsprozess, der zu allererst durch eine neue Intermedialität gekennzeichnet ist. Fragen der Intermedialität, die bislang in erster Linie Gegenstand eines ästhetischen und künstlerischen Diskurses waren, werden zu einem Bestandteil des wissenschaftlichen Diskurses, indem schriftliche, bildliche, filmische und insbesondere auch auditive Quellen im digitalem Raum der Online-Publikation zusammengeführt werden, wodurch sich innerhalb des wissenschaftlichen Publikationsformates neue, zuvor nicht gegebene Interaktionsmöglichkeiten ergeben.
Während die Etablierung digitaler Publikationsformate eine allgemeine Entwicklung gegenwärtiger wissenschaftlicher Praxis darstellt, entsteht für die Musikwissenschaft durch die spezifische mediale Qualität ihres Forschungsgegenstandes eine besondere Verpflichtung aber auch Chance zu einer intellektuellen Auseinandersetzung mit dieser aktuellen technologischen Entwicklung. Dabei finden sich eine Reihe von musikwissenschaftlichen Ansatzpunkten, die für eine Diskussion dieses neuen Momentes fruchtbar gemacht werden können: Mediale Transformationsprozesse sind Gegenstand des musikwissenschaftlichen Diskurses in Fragen des Verhältnisses bzw. des Übergangs von Oralität zur Schriftlichkeit in der mittelalterlichen Musik. Die Frage medialer Transformationsprozesse ergibt sich im Zusammenhang der Transkription, die in der Übertragung des Oralen/Auditiven in ein Schriftlich/Visuelles ebenfalls einen medialen Transformationsprozess zum Gegenstand hat. Ebenso können die lange Tradition ästhetischer Auseinandersetzung mit dem Thema oder die Performance-Studies als mögliche Ausgangspunkte dienen.
Veranstalter
Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft
Kontakt
August Schmidhofer
Institut für Musikwissenschaft
01 4277 44255
august.schmidhofer@univie.ac.at
Erstellt am Mittwoch, 09. Dezember 2015, 15:36
Letzte Änderung am Freitag, 11. Dezember 2015, 07:30