Mittwoch, 02. Dezember 2015, 17:15 - 18:45 iCal

Gastvortrag Prof. Michael Hagner

Die Sprache der Geisteswissenschaften und die Krise der Urteilskraft

UZA II/Rotunde, Seminarraum 2H467
Althanstraße 14 (Eingang Josef-Holaubek-Platz), 1090 Wien

Vortrag


Die Wissenschaftssprache in den Geisteswissenschaften und also auch in der Wissenschaftsgeschichte ist ein anhaltendes, ungelöstes Problem. Während die Etablierung von Englisch als lingua franca der wissenschaftlichen Kommunikation weitgehend akzeptiert ist, scheint die vollständige Fokussierung auf englischsprachige Publikationen mit erheblichen intellektuellen Verlusten einherzugehen. Bevor man jedoch zu dieser Diagnose gelangt, scheint es angemessen zu sein, die historischen Situationen genauer in Augenschein zu nehmen, unter denen sich bestimmte Sprachentscheidungen herauskristallisieren. In meinem Vortrag werde ich das am Beispiel der Wissenschaftsgeschichte selbst, der Frage der Zwei Kulturen und namentlich der legendären Buchreihe _rowohlts deutsche enzyklopädie_ versuchen. Meine Argumentation zielt dahin, dass es nicht darum gehen kann, irgendeine Wissenschaftssprache aus Gründen der Anciennität festzuschreiben. Vielmehr ist kritisch zu hinterfragen, unter welchen Bedingungen solche Entscheidungen durchgesetzt werden.

Michael Hagner ist ordentlicher Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich.


Veranstalter

Doktoratskolleg „Naturwissenschaften im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext“


Kontakt

Mag. Mag. Mag. Ramon Pils, DipTrans
Institut für Geschichte
01 4277 40872
dksciences.geschichte@univie.ac.at