Montag, 14. Dezember 2015, 18:30 - 20:00 iCal

Ringvorlesung: Flucht, Migration, Theater

Peter Roessler: "Theater des Exils. Rückblick und Spiegelung"

Hörsaal I, Neues Institutsgebäude
Universitätsstraße 7, 1010 Wien

Vortrag


Die geschichtliche und theoretische Betrachtung von Exil kann einige Fragen aufwerfen, die zum Verständnis gegenwärtiger Erscheinungen von Flucht und Exil nützlich sein mögen. In erster Linie soll es dabei um das Exil als Folge der Vertreibung durch die Nationalsozialisten gehen. Aus einigen Phänomenen des Theaters und der Kultur dieses Exils, sowie aus Biografien von exilierten Theaterleuten und SchriftstellerInnen lassen sich dabei Themen entwickeln: Fluchtverläufe, Berichte, Aktivitäten, Programmatiken, aber auch szenische Darstellungen von Flucht. Daneben bieten sich noch andere historische Exile als Vergleich an: Etwa das tschechische Exiltheater in Wien, das unter anderem am Burgtheater in den 1970er und 1980er Jahren durch Inszenierungen von verbotenen Stücken und durch Engagements von exilierten tschechischen Theaterleuten einen Ort erhielt.

Über die Ringvorlesung:

Universität und Theater sind zwei Orte, an denen aktuell gesellschaftspolitische Probleme verhandelt werden müssen. Die Ringvorlesung bietet das Forum Wissenschaft und Theaterpraxis zusammenzubringen, um einen öffentlichen Diskurs herzustellen.

Dieser hinterfragt kritisch aktuelle Diskussionen um Flucht und Migration und bezieht historische Kontexte mit ein. Flucht, Migration und Theater treten auf der Bühne in unterschiedlichen Dimensionen auf, denn hier finden sich die Fragen nach Existenz, Überleben und Identität verdichtet dargestellt und durch körperliche Präsenz vermittelt.

In diesen unmittelbaren Momenten kann über Theater eine andere Öffentlichkeit entstehen, die der durch Vorurteile geprägten scheinbaren Wirklichkeit entgegensteht. Diese Vorlesung möchte einen Einblick in die unterschiedlichen Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Flucht, Migration und Theater aufzeigen, die repräsentative Formen wie aktuelle Bearbeitungen an Staatstheatern sein können, doch viel mehr im Feld von postmigrantischem Theater, politischen theatralen Aktionen und Aktivismus oder historisch im Feld von Widerstand und Exiltheater zu finden sind.

Zur Webseite der Veranstaltung


Veranstalter

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft


Kontakt

Jasmin Falk
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
+43-1-4277-48401
jasmin.falk@univie.ac.at