Mittwoch, 07. Oktober 2015, 18:30 - 20:00 iCal

Geschichte am Mittwoch - Geschichte im Dialog

Die Theologen stellen die Fragen (© Universität Wien) 1384–ca. 1420

Universität Wien - Institut für Geschichte, HS 45
Universitätsring 1, 1010 Wien

Vortrag


Edit Anna Lukacs: „Wir stellen die Fragen. Seit 1365.“ – lautet das Jubiläumsmotto der Universität Wien im Jahr 2015. Fragen zu stellen (disputare) muss laut den Statuten aus dem Jahr 1389 tatsächlich eine der wichtigsten wissenschaftlichen Tätigkeiten der Universitätsmitglieder gewesen sein. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts ging es jedoch nicht bloß um eine die eigene Forschungstätigkeit begleitende Fragestellung. Fragen zu stellen und zu beantworten war intellektuelle Herausforderung, gemeinsames Feiern und nicht zuletzt ein unentbehrlicher Schritt in der Karriere.

Diese vielfältige Tätigkeit an der Theologischen Fakultät der Universität Wien von der Gründung bis ca. 1420 (mit Ausblicken bis in die 1440er Jahre), untersucht anhand von Handschriften aus Wien, Lambach, Kremsmünster und Erfurt, bildet den Gegenstand dieses Vortrags. Welche Themen haben die Theologen zum Zeitpunkt der Entstehung einer neuen akademischen Tradition, des Konstanzer Konzils, der hussitischen Reformbewegungen und der Auseinandersetzung mit der jüdischen Gemeinde Wiens bewegt? Was hatte die neueste Universität des deutschsprachigen Raums an Neuem anzubieten? Wie schaute das akademische Ritual der Fragestellung (actus vesperiarum, collatio, disputatio aularum, quodlibet, usw.) insbesondere im Vergleich zur Vorbilduniversität Paris aus?

Kurz und überhaupt, damals wie heute: welche Fragen – welche Universität?

 


Veranstalter

Geschichte am Mittwoch


Kontakt

MMag.Dr. Andrea Brait
Institut für Geschichte
427740801
andrea.brait@univie.ac.at