Mittwoch, 06. Mai 2015, 19:30 - 21:15 iCal

Universität Wien und Kloster Melk 1365-2015

Meta Niederkkorn-Bruck

Die Universität Wien und die Benediktiner in Melk -

eine Beziehung von 1365 - 2015

Lehrende der Universität Wien stehen seit den späten 90er Jahren des 14. Jahrunderts mit dem Kloster in engem Kontakt, als Gutachter und als Lehrende von später im Kloster wirkenden "Graduierten".

Leonhard Schauer bedenkt 1399 das Kloster mit einem Legat; Nikolaus von Dinkelsbühl, der selbst als Professor auch in Melk wirken wird, kennt den nachmaligen Abt Nikolaus Seyringer bereits seit 1401.

Lehre und Lehrinhalte werden ausgetauscht und sowohl im Rahmen von Disputationen und in zahlreichen erhaltenen Briefen diskutiert.

 

 

Institut für Geschichte I / Stift Melk
Universitätsring 1/Stift Melk, 1010 Wien Wien / Melk

Vortrag


Die Universität Wien und die Benediktiner in Melk -

eine Beziehung von 1365 - 2015

Im Stift Melk wird es unter der wiss. Leitung von Univ. Prof. Dr. Ernst Bruckmüller und ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Meta niederkorn eine Ausstellung zum Themenfeld

Universität und Kloster 1365 - 2015 geben.

In dieser Ausstellung und im Begleitband wird die enge Verflechtung, die zwischen der Geschichte der Universität Wien und dem Kloster Melk seit dem Stiftsbrief besteht, anhand zahlreicher Objekte und wissenschaftlicher Beiträge zum Thema verdeutlicht.

Hiepey sind gewesen… Johans, Abt ze Melkch …

(Stiftsbrief, © Archiv der Universität Wien)

Abt Johannes von Melk wird neben dem päpstl. Nuntius, sowie den Bischöfen von Zagreb, Passau, Brixen und Gurk, den Äbten von St. Paul im Lavanttal, Obernburg und Schotten/Wien, sowie den Pröpsten von Klosterneuburg und St. Pölten als Zeuge genannt

Die Kontakte zwischen Universität und Kloster sind vom 14. bis ins 21. Jahrhundert belegt. Äbte sind als Rektoren nachweisbar, darunter Berthold Dietmayr, Adrian Pliemel und Anton Reyberger. Die Äbte haben durch die Jahrhunderte immer wieder erkannt, dass universitäre Ausbildung den „Status“ des Klosters verbessert; dies trifft nicht nur für das 15. Jahrhundert zu, auch im 16., 17., 18., 19. und 20. Jahrhundert wurden Konventualen an der Universität Wien graduiert, um dann wiederum im Kloster als Lehrer und Forscher zu wirken.

Aber nicht nur das Kloster profitiert vom Wissenstransfer; auch die Universität profitiert vom Kloster. Melker Konventualen lehrten an der Universität Wien, darunter

Anton Reyberger (Professor für Moral-Theologie; Rektor der Universität)

Gregor Mayer (Professor für orientalische Sprachen an der Universität Wien)

Hugo Hantsch (Professor für Neuere Geschichte an der Universität Wien)

Lehrende der Universität Wien lehrten in Melk (Narcissus Hercz von Berching, Nikolaus von Dinkelsbühl) und /oder nützen die Ressourcen aus Archiv, Musikarchiv und Bibliothek für ihre Forschungen und Lehrveranstaltungen. Als prominente Beispiele wären etwa Georg von Peuerbach, Benedictus Chelidonius, Johannes Brassicanus, Rudolf Agricola d. J. zu nennen.

Auch heute noch nützen Lehrende und Studierende der Universität die Ressourcen. Regelmäßig finden Lehrveranstaltungen der Universität Wien ihren Abschluss in den Bibliotheks-und Veranstaltungs-Räumen des Klosters statt, oder werden dort im Rahmen von Workshops zumindest abgeschlossen. Bereits im 14. Jahrhundert bedachten Lehrende der Universität das Kloster Melk in ihren Testamenten mit Büchern, um ihr Totengedächtnis zu sichern, aber vor allem auch, um damit ihre Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen.

Aus den Reihen des Lehrkörpers und dem Archiv der Universität Wien werden Ernst Bruckmüller sowie u.A. Jakob Deibl, Ulrike Denk und Meta Niederkorn, aus dem Konvent Altabt Burkhard Ellegast, P. Gottfried Glaßner sowie P. Wilfried Kowarik, mitarbeiten und im Rahmen der parallel zur Ausstellung stattfindenden Vortragsreihe referieren.


Veranstalter

Institut für Geschichte / Stift Melk


Kontakt

Meta Niederkorn
Meta Niederkorn
Institut für Systematische Theologie/Institut für Geschichte
4277/40824
meta.niederkorn@univie.ac.at