Freitag, 17. April 2015, 09:00 - 18:00 iCal
Wiener Kongress 1515
Zentraleuropa zwischen Jagiellonen und Habsburgern
Kunsthistorisches Museum, Bassano-Saal (2. Stock)
Maria Theresien-Platz, 1010 Wien
Tagung, Konferenz, Kongress, Symposium
Weitere Termine
Mittwoch, 15. April 2015, 13:00 - 20:00
Donnerstag, 16. April 2015, 09:00 - 18:00
Nach mehrjähriger diplomatischer Vorbereitung und Vorverhandlungen in Pressburg (Bratislava) kam es im Juli 1515 in Wien zu einem Treffen Kaiser Maximilians I. mit den Königen Sigismund von Polen und Wladislaw von Böhmen und Ungarn. Die zwischen den Monarchen und ihren Kanzlern geführten Gespräche betrafen die bilateralen Beziehungen und eine Kooperation in der Sicherheitspolitik, vor allem in Hinblick auf Bedrohungen aus dem Osten. Der abgeschlossene Freundschaftsvertrag wurde durch Eheverbindungen bekräftigt; den festlichen Höhepunkt des Kongresses bildete eine habsburgisch-jagiellonische Doppelhochzeit im Stephansdom: Maximilians neunjährige Enkelin Maria wurde mit Wladislaws gleichaltrigem Sohn Ludwig vermählt, der 56-jährige Maximilian gab Wladislaws zwölfjähriger Tochter Anna das Heiratsversprechen stellvertretend für einen seiner Enkel. Nach Ludwigs Tod im Gefolge der Schlacht von Mohacs 1526 sollten die aus den Eheverträgen erwachsenden Erbansprüche wirksam werden und die habsburgische Herrschaft in Ungarn und den böhmischen Ländern begründen. Ohne dass die Teilnehmer die Dimensionen erahnen konnten, bestimmte dieser „erste Wiener Kongress“ die Machtverhältnisse in Europa für Jahrhunderte.
Neben den politischen Aspekten ist die Bedeutung für Kunst und Literatur nicht zu unterschätzen: Die bei Banketten und Turnieren entfaltete Pracht fand in mehreren zeitgenössischen Beschreibungen (u.a. vom Wiener Humanisten Johannes Cuspinian) Niederschlag; die Wiener Universität war mit lateinischen Begrüßungsansprachen für die Monarchen und für Würdenträger in ihrem Gefolge vertreten.
Die Tagung soll Forschern aus „Nachfolgestaaten“ der damals beteiligten Monarchen (Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Österreich) Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch bieten, v.a. zum Vergleich unterschiedlicher länderspezifischer Perspektiven. Eine vom KHM unter Mitarbeit der genannten Institutionen gestaltete virtuelle Ausstellung will die Bedeutung des Ereignisses auch ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit rücken.
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Veranstalter
Kontakt
Elisabeth Klecker
Kooperation: KHM / Collegium Hungaricum / Wissenschaftliches Zentrum PAN
Institut für Klassische Philologie, Mittel- und Neulatein
4277/41919
elisabeth.klecker@univie.ac.at
Erstellt am Donnerstag, 09. April 2015, 10:43
Letzte Änderung am Freitag, 10. April 2015, 12:26