Dienstag, 20. Januar 2015, 17:00 - 19:00 iCal

Afrika-Kolloquium

Die “Abbildung” der Vergangenheit in KwaZulu-Natal (Südafrika): Historische Fotografie und Malerei im Spannungsfeld von Mission, Museum und “Auto-Ethnografie”

Christoph Rippe (Universität Leiden)

Institut für Afrikawissenschaften, Seminarraum 3
Spitalgasse 2, Hof 5, 1090 Wien

Vortrag


Südafrikanische Geschichte wird seit zwei Jahrzehnten verstärkt in einem komplexen Netz von akademischem Diskurs, medialisierter “reconciliation” und “recompensation”, “traditional leadership”, Tourismus, Museen, etc., aber vor allem auch im Zusammenhang mit dem schwer greifbaren Begriff “heritage” verhandelt. Er scheint viele vorangehende Diskurse zu vereinnahmen. Eine ähnliche Tendenz zeigen die Medien Fotografie und Malerei, die offenbar imstande sind, andere Geschichtsquellen zu überlagern. Ausgehend von diesen Thesen geht der Vortrag auf ein konkretes Beispiel ein: Im Distrikt Umzimkhulu (Eastern Cape) siedelte sich 1888 die katholische Mission Mariannhill an. Die vornehmlich deutschsprachigen Missionare produzierten seit ihrer Ankunft nicht nur eine beträchtliche Anzahl von Fotografien zu Propagandazwecken, sondern sie förderten in späteren Jahren auch afrikanische Künstler. Seit einigen Jahren entstehen in Umzimkhulu mehrere Kultur- und Ausstellungsprojekte mit unterschiedlichen Ansätzen. Der Vortrag stellt sowohl die historische Produktion visueller Dokumente dar, als auch die Tatsache, dass Forschung vor Ort notwendigerweise in eine bereits stattfindende Produktion von Geschichte eingebunden ist.

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Veranstalter

Institut für Afrikawissenschaften


Kontakt

Ulrike Auer
Institut für Afrikawissenschaften
43201
ulrike.auer@univie.ac.at